Junior
Kelly
"Smile"
(VP Records/NTT/Indigo - 2003)
"Smile"
(!!!). Mitten im wunderbaren Set beim Summerjam durchflutete dieser
Song mit seiner Botschaft das Festivalgelände. Einfach und gut!
Und auch angesichts der anderen Titel auf dem gleichnamigen Album treibt
es einem ein Grinsen ins Gesicht. Junior Kelly hat offenbar einen Hang
zu Ein-Wort-Album-Titeln, nachdem das letzte Werk schlicht "Bless"
betitelt war, und einfachen, eingängigen aber nicht oberflächlichen
Inhalten. Auf "Smile" präsentiert sich Junior Kelly vielseitig
und pendelt zwischen aktuellen Strömungen und traditionelleren
Einflüssen bis hin zu mainstreamverdächtigen Tunes - neben
"Smile" vor allem "Take Me There" featuring Calibe.
Das hat Niveau und hebt sich angenehm aus der Masse an Tunes von der
Stange mit internationaler Kompatibilität heraus. Man kann sich
also auch weitgehend treu bleiben ohne sich anzubiedern. Auffallend
ist bei "Smile" ebenfalls das hohe Niveau der Produktion.
Da wurde durchdacht gearbeitet. Konsequent gute Instrumentierung mit
(weitgehend) per Hand gespielten Tracks, hier und da mal ein dubbiger
Hall, Nette Backgroundpassagen und ausgewählte Gäste wie Junior
Murvin, Ansel Collins, Sly & Robbie u.a. "Never Let You Down"
hätte er sich als einzigen Titel sparen können. Doch damit
ist es mit der Kritik schon zu ende. Eine wahre Hymne liegt mit "Black
Am I" vor. Eine Tune der sicher viel auf Dances zu hören sein
wird. Fazit: Gut mit Klasse!
Karsten Frehe