Various
King Size Dub - Vol. 9
(Echo Beach/Indigo - 2003)

Grandios, grandios. Die King Size Dub-Serie aus dem Hause Echo Beach (die mit dem Select Cuts Sublabel) gehört ja schon seit einigen Jahren zu den äusserst verlässlichen Dublieferanten. Nun muß ich vorausschicken, dass mir eher die Groover und Tracks gefallen, bei denen man den jamaikanischen Ursprung noch gut durchhört. Davon gab es auf jedem KSD-Volumen einige, aber es waren auch immer mal ein paar D`n´B/Dance-Bretter dabei, die mir nicht wirklich zusagten.
Vol. 9 der Serie hingegen ist praktisch durchgängig genial. Schon der Einstieg mit knapp 7 ½ Minuten Junior Reid im Coldcut Remix ist mehr als gelungen, Africa Unite hält das Level und Sergeant Steppa´s (im Dreadzone RMX) geht in Richtung Modern Dancehall.
Dann folgen gleich vier hauseigene Produktionen mit Headcornerstone (Münchner 9-piece im ziemlich naturbelassen G. Corp RMX), die portugiesischen Cool Hipnoise (famos-fetter Groove mit den Last Poets), der geschätzte Manasseh (toller Track, tolles Album) und Dubble Standard (mit Dillinger im Schlepptau).
Apeanaut (wohl aus New York) sind hier fast die Überraschungssieger und schlängeln wie der Richard Dorfmeister Remix des Professor OZ-Tracks ganz elegant ins Downbeat-Kleinhirn. Daran schließt sich "Camioux" an. Schon wieder, werden Insider sagen, und im Prinzip haben sie Recht. Aber dann wieder auch nicht, denn Boozoo Bajou´s Megasong ist einfach unkaputtbar. Hier in der Melodica-Version zu hören.
Rappa Robert lässt seinen D`n´Bass-Track von King Louis zum Dub umarbeiten, was leidlich gelingt, und Khaled und sein "Didi" bewegt sich in Richtung Indien, umschifft die Ethnoklippe aber vor allem wegen der knackigen Bläsersätze. Der abschließende Ultimatum Dub von "Creation" der von mir so geschätzten Stereo MC´s ist leider eines der schwächeren Stücke hier, denn der so zwingende Groove, den die Band auch in praktisch jeden ihrer Remixe einarbeitet, wurde hier zum leichten Plätschern degradiert. Nach einer Minute gibt es noch einen ungelisteten Bonustrack - also bis zur 79. Minute dran bleiben.
Fazit: Wie gewohnt viele Entdeckungen, etwas nachlassend gegen Ende, aber das liegt einfach daran, dass diese Tracks relativ Jamaika-frei sind (siehe erster Absatz). In Dub we trust! Forever!

Reinhard Holstein

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