Knowledge
"Straight Outta Trenchtown 1975-1980"
(Maka Sound/M10 Records/EFA - 2002)

"Hey man, my name is Tapper Zukie and I'm introducing to you this new group called 'Knowledge' straight from the ghetto knowledge. You've got to come to this college to get some knowledge. Straight from Jamaica way I would say", kündigt Tapper Zukie die Band und den ersten Track dieses Albums "What's Yours" an. Gleichzeitig zeichnet er als Produzent des ersten Knowledge-Albums "Hail Dread" verantwortlich, aufgenommen 1977. Laut eigenem Bekunden wollte er mit einem Teil des Geldes, dass er durch seine Zusammenarbeit mit Virgin in England verdient hat, junge Musiker aus Trenchtown fördert. Seine Wahl fiel auf Earl McFarlane, Delroy Fawlin, Anthony Doyley & Co., eine junge Band aus dem Viertel. Auf "Straight Outta Trenchtown 1975-1980" befinden sich fünf Titel des ersten Albums, das 1978 bei A&M in Amerika und 12 Jahre später nochmals unter dem Namen "Word, Sound & Power" auf Jamaika erschien. Es dürfte also schwer zu bekommen sein. Die Tracks 6-10 stammen von dem zweiten Album der Band mit dem Titel "Jerusalem", herausgekommen 1980 auf einem schweizer Label. Als Zugabe gibt es "Give I&I Some Work" von 1980. Schade eigentlich, dass von beiden Alben kaum Notiz genommen wurde bzw. werden konnte, denn das was es zu hören gibt hat durchaus Qualitäten. Gleich zu Beginn besticht der Opener "What's Yours" durch einen schönen Roots-Gesang auf einem fetten Riddim, deutlich hörbar eingespielt im Black Ark Studio. Voiced and Mixed wurde dann bei Tubby's. Die Liste der ganz großen Mixer und Musiker soll dann hier gleich in Auszügen fortgesetzt werden: am Mischpult waren zudem Prince Jammy, Scientist und Sylvan Morrison tätig. Vor den Scheiben gaben sich u.a. folgende Musiker ein Stelldichein: Sly Dunbar, Robbie Shakespeare, Earl "Chinna" Smith, Dean Frazer, Tommy McCook und Tony Chin. Kein Wunder also, dass das musikalische Fundament stimmt! Am überzeugendsten finde ich die ersten 5 Titel ihres Debüts und hier neben dem eben erwähnten Opener vor allem "Population" und "Hail Dread" (mit schönem Call & Responsegesang). Von einigen der früheren Originaltitel befinden sich auf dem hier vorliegenden Album die extended Mixe mit netten Dub-Passagen. Knowledge dürfte durch diese Veröffentlichung nachträglich und für drei Mitglieder der Band leider posthum (alle wurden gewaltsam aus dem Leben gerissen) deutlich an Bekanntheit gewinnen. Zu Recht!

karsten

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