Linton Kwesi Johnson
“Dread Beat An’ Blood”
(Front Line/Virgin/EFA)

Eigentlich dürfte es überflüssig sein, über LKJ noch irgendwelche Worte zu verlieren. Dennoch soll euch das Debütalbum des Dub Poeten ein ans Herz gelegt werden, zumal es gerade erst als Re-Issue auf CD und Vinyl erneut erschienen ist – remastered natürlich.
LKJs „Dread Beat An’ Blood“ gehört zu den besten Dub Poetry-Alben überhaupt – nicht umsonst wird es von Steve Barrow und Peter Dalton zu den 100 „essential CDs“ des Reggae gezählt. Tonal recht monoton gehalten legt LKJ seine politischen, oft aggressiv anklagenden Gedichte über einen trockenen, recht sparsam gehaltenen Dub-Sound von Dennis Bovell. LKJ macht sich dabei massiv für die Rechte der Schwarzen in England stark, beklagt Rassismus und Polizeiwillkür. Er selbst wurde 1952 auf Jamaika geboren und kam erst im Alter von elf Jahren nach England. Dort wuchs er wie viele Jamaikaner in Brixton auf und wurde so unmittelbarer Zeuge der sozialen Ungerechtigkeiten. Er engagierte sich für die Black Panther Party und das Journal Race Today, schrieb Gedichte, veröffentlichte sie und trug sie u.a. bei Demonstrationen vor. Erst später kombinierte er das Vortragen seiner Gedichte mit Reggae und wurde so zu einem Vorreiter der Dub Poetry. Sein Debütalbum erschien 1978 und trug den selben programmatischen Titel wie sein zweiter, 1975 erschienener Gedichtband: Dread Beat An’ Blood!
Mein Favorit auf dem Album ist neben dem eindringlichen „It Dread Inna Inglan (For George Lindo)“ das spannungsreiche „Song Of Blood“, welches gesanglich zunächst von Vivian Weathers (Bass, Gitarre) mit der Kopfstimme eingeleitet und erst in der zweiten Hälfte durch den Sprechgesang von LKJ ergänzt wird.
Das Album sollte in jeder Sammlung ein Zuhause haben!