LMS
"Straight From Da Root"
(Heartbeat Europe/EFA - 2003)
Die Typografie auf
dem neuen Album verrät eigentlich alles über die Musik, die
sich darauf befindet: geschwungen und, man könnte fast sagen, verschnörkelt.
Und dazu auch noch in Gold getaucht. Erinnert ein bisschen an die Goldkettchen
U.S.-amerikanischer Hip Hop und R&B-Artists, wodurch ich gleich
beim Thema bin. "Straight From Da Root" von LMS erinnert insgesamt
viel mehr an eben diese chartkompatible Musik, die schon seit Jahren
die deutschen Mainstreamradios und wahrscheinlich auch die aller anderen
westlichen Länder überschwemmt. Dabei gibt es sehr wohl unterschiedliche
Qualitäten, je nachdem wie sorgfältig produziert wurde und
wie talentiert die jeweiligen Artists sind. Hier soll zunächst
erst einmal festgehalten werden, dass der Modern Roots des Albums sich
eigentlich komplett am U.S.-amerikanischen Markt und seiner Satelliten
orientiert. Zum Teil, wie z.B. bei "Stogee" (feat. Mr. Mojo
von Morgan Heritage) oder dem darauf folgenden "Love 4 U",
stammen die Rhythmen und der Gesangsstil komplett aus der Sparte Hip
Hop meets R&B. Das klingt zwar ganz nett, ist aber unterm Strich
etwas seicht und gefällig. So als ob die drei von LMS das geahnt
haben, schieben sie gleich ein paar Mal stark verwurschtelte Kompositionen
hinterher, vielleicht um einen Hauch des Ungewöhnlichen einzustreuen.
So kommt "Smile And Joy" sowohl als Dancehall- als auch als
Hip Hop-Nummer daher und weist einen gegen den Rhythmus ansingenden
Chorus auf. So richtig Reggae gibt's auch zu hören.... gelegentlich
(so z.B. beim Titeltrack). Doch gelingt es der jungen Abteilung des
Morgan-Klans nur ganz vereinzelt den Druck aufzubauen, der die älteren
Morgan Heritage in ihren schönsten Momenten zu den Stars des Modern
Roots macht. Zudem täte es LMS gut, sich mal zwischen Fisch und
Fleisch oder meinetwegen auch Naturkost zu entscheiden.
Karsten