Laurel Aitken
"Rudi Got Married"
(Grover/SPV - 2002)

Warum klingt 80er-Jahre Musik meist eben genau nach 80er-Jahre Musik? Wahrscheinlich waren es die Produktionsmethoden und der damalige Zeitgeist, die den Produktionen diesen typischen Sound verliehen haben, der heute frohlockend oder kopfschüttelnd wahrgenommen wird. Klangtechnisch sind die 80er auch an Laurel Aitken, einem der wichtigsten Ska-Pioniere, nicht spurlos vorbeigegangen. Belege hierfür liefert die nunmehr fünfte Zusammenstellung von seinem Lebenswerk auf Grover. "Rudi Got Married" versammelt Titel aus dieser Zeitepoche an deren Beginn der britische Ska ein Revival erleben durfte. Laurel Aitken war zu dieser Zeit mit The Potato 5, The Unitone und The Pressure Tenants als Backingbands aktiv. Seinen größten Hit konnte er in den 80ern mit "Rudi Got Married" auf dem I-Spy Recordlabel. Ein knarziger Bläserpart ist hier ebenso überzeugend wie der leicht naiv vorgetragene Gesang - schöner Schubidu-Ska. In die gleiche Kategorie fallen Titel wie "Big Fat Man" und "It's Too Late" - allesamt Titel aus dem weiten Bereich der Liebeslieder. Für die französisch sprechenden Menschen gibt es noch die beiden Titel "Je T'aimerai Toujours" und "Eh Mon Amour" dazu, im Original von dem Minialbum "Escapade En France". Das klingt alles gut, aber eben auch ein wenig nach den 80ern. Auf der CD gibt es den Titel "Skinhead" sowohl in der Single- als auch in der Maxiversion und "Ringo The Gringo" zu hören. Archivaren und Aitkenfans sei das Album ans Herz gelegt. Neugierigen vielleicht eher das ebenfalls bei Grover erschienene Album "Rise & Fall" mit früheren Aufnahmen des Künstlers.

Karsten Frehe

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