Lightning Head
"Studio Don"
(Best Seven/Sonar Kollektiv/Zomba -2002)

"Lightning Head", ...noch nie gehört, dann ja vielleicht "Bigga Bush"......immer noch nicht?....Also Katze aus dem Sack: ex-Rockers Hi-Fi Mitglied!! Da dürfte es aber jetzt lautstark im Hirn klingeln und die Aufmerksamkeit müsste hergestellt sein! Wenn nicht: trotzdem weiterlesen...
Den Namen "Lightning Head" hat Mr. Glyn "Bigga" Bush einem Zitat von Lee "Scratch" Perry entnommen. Der Gedanke gefiel ihm, damit die Inspiration, der es nun einmal zum Produzieren von guter Musik bedarf, adäquat auszudrücken. Mit "Studio Don" legt er sein erstes Full-Length-Album auf Best Seven/Sonar Kollektiv vor. Fans von Rockers Hi-Fi werden hier die selbe Offenheit gegenüber verschiedenen musikalischen Stilen antreffen, die schon das grandiose Album "Mish Mash" kennzeichneten. Neu ist hier allerdings der deutlich Latineinfluss, der bei Tunes wie "2nd Line Stomp", "El Head Sound" (gegen Ende) und sowohl musikalisch als auch im Titel von "Raggasalsa" hervortritt. Dazwischen immer wieder Musik, die so ziemlich jede Tanzfläche füllen dürften. Neben dem eben schon erwähnten "Raggasalsa" gehören vor allen "Me And Me Princess", "Bassdrum & Snare" (mit Patrice an den Vocals) sowie "Message To The Tribes" dazu. Gerade bei "Me And Me Princess" ist die Spielfreude von Mr. Glyn "Bigga" Bush herauszuhören, da er dem zugrundeliegenden Dance(hall)beat Elemente aus Latin und vor allem Funk hinzufügt. Rhythmisch ist das Ganze witzig, interessant und ein wenig ungewöhnlich. Ich hab's ausprobiert: man kann sich ganz komisch dazu bewegen - macht Laune! Dazwischen ist dann mit "Stilla Move" ein Titel zu hören, der die ebenfalls bei Rockers Hi-Fi gelegentlich auftauchende, typische Beklemmung einbaut. Dem harten Gitarrenriff, das weit in den Vordergrund gestellt wird, spielt ein netter Basslauf entgegen. Das Ganze wird mit düsteren Vocals, einem Foundation-Sample, allerlei Dub-Schnickschnack und und und zu einem der besten Tunes des Albums. "Steelsation" ist als einziger Titel nicht ganz so gelungen. Das wahrscheinlich angestrebte Feuer wird nicht entzündet! Das gesamte Album besticht durch Experimentierfreude zwischen den Genres - aber mit deutlichen Dub-Elementen. Schönes Teil!

karsten

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