Little Axe
"Hard Grind"
(On-U Sound/EFA)

Irgendwie ist es ja schon der Sound von On-U Sound, doch dann auch wieder nicht. Skip McDonald kreiert mit seinem Projekt Little Axe zum wiederholten Male Nu-Blues, oder wie auch immer man es nennen will. Dabei zeigen er und seine Mitstreiter, dass Blues auch abseits gängiger Klischees und Taktstrukturen funktioniert, ja vielleicht führt er gepaart mit dem Dub den Blues sogar zu neuen Ufern? Es klingt jedenfalls gut, was auf "Hard Grind", nach den Vorgängern "The Wolf That House Built" und "Slow Fuse" das dritte Album, zusammengebraut wurde. Sphärische, warme Dub-Sounds mischen sich mit eher klassischen Bluesgitarrenelementen und ergeben kombiniert mit Sprachsamples und eindringlichem Gesang eine ganz eigene Version des Blues. Vergleiche mit Moby's "Natural Blues" lassen sich ein wenig herstellen, auch wenn die Musik von Little Axe weitgehend etwas düsterer daherkommt.
Als Musiker sind die frühen Weggefährten Keith LeBlanc und Doug Wimbish vertreten. Gemeinsam waren sie die Rhythmusgruppe des Sugarhill-Rap-Labels in New York und spielten u.a. die Klassiker "Rappers Delight" der Sugarhill Gang oder Grandmaster Flash's "The Message" ein. Später ergab sich dann die Zusammenarbeit mit Adrain Sherwood, mit dem sie den ganz speziellen On-U Sound kreierten. Ergänzt um den Sänger Gary Clail traten sie etwas später als Tackhead in Erscheinung und dann, mit dem Blues im Gepäck, als Little Axe.
Ganze zwei Mal begegnen wir auf "Hard Grind" auch der Stimme von Bim Sherman. Spätestens hier dürfte klar sein, dass es sich eben nicht um den klassischen "My Baby Left Me This Morning"-Gniedel-Blues handeln kann. Tipp!

karsten

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