M. Ward
"Transfiguration Of Vincent"

(Matador - 2003)

"I spend way too much time inside myself", singt M. Ward in "Undertaker" und man nimmt es ihm sofort ab. Sein Musikuniversum ist interessant und individuell, meist introvertiert und liegt unweit von dem, das Howe Gelb (Giant Sand, OP 8) kreiert hat. In unmittelbarer Nähe tummeln sich ebenfalls Bands wie Califone und Grandaddy. Kein Wunder, dass dieser zu M. Wards frühen Förderern gehört (auf seinem Label erschien Wards Debütalbum) und auch auf dem neuen Album am Klavier zu hören ist. M. Ward spielt auf "Transfiguration Of Vincent" mit den verschiedenen Stilen amerikanischer Rootsmusik. Mal zart und gebrechlich, dann wieder rockiger und gelegentlich skizzenhaft kommen seine Titel daher. Bei "Helicopter" hört man gar den Orange Blossom Special am Horizont vorbeirauschen. Alternative Country als Schublade zu ziehen wäre allerdings zu einfach. Nimmt man Folk, Singer/Songwriter, LowFi und Avantgarde als Facetten hinzu, passt es besser. Neben 14 Eigenkompositionen gibt es sogar eine Coverversion von Bowies "Let's Dance" zu hören. An das Original erinnert jedoch lediglich der Text. M. Wards Musik ist nie glatt, nie sperrig und ein wenig skurril. Damit wird er nicht jeden Geschmack treffen, vor allem nicht bei denjenigen, die eher Musik als Nebenbeihörmedium nutzen.

Karsten Frehe

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