Mike
Brooks
"Rum Drinker"
(I-Sound/Nocturne/Rough Trade - 2003)
"Rum Drinker"
wurde als Album zuerst 1986 von Duke Reid für seinen Laden in New
York City in einer kleinen Auflage von 1000 Exemplaren gepresst. Nun,
etliche Jahre später, wird es in Frankreich wieder (ergänzt
um zwei Bonustracks) zugänglich gemacht. Damit liegt zwar kein
Meilenstein jamaikanischer Musik erneut vor, allerdings handelt es sich
auch bei weitem nicht um einen der zahllosen überflüssigen
Wiederbelebungsversuche alter Alben. "Rum Drinker" ist solide
und gut. Eingespielt wurden die trockenen, leicht dumpf klingenden Rootsriddims
von den Revolutionaries auf Jamaika - eine erste Adresse für Qualität
also! Über all dem kommt die schöne Stimme von Mike Brooks
ausgesprochen warm uns soulful daher und lyricalwise geht es meist in
die Conscious-Ecke. Das hat Stil! Oft werden die Titel zudem durch die
entsprechende Dubversion ergänzt. In der Regel wurden diese geschmackssicher
in Szene gesetzt. Allerdings kommt ausgerechnet der "Wicked Dub"
gar nicht so "wicked" um die Ecke, sondern ist eher öde
angelegt. Bei dem Rest der Titel handelt es sich aber um eine hohe Qualität
- sowohl von den Rhythmen als auch von der gesanglichen Leistung her.
Das Coverartwork ist sehr reduziert und hätte auch von den Linernotes
mehr Sorgfalt vertragen. Zum Abschluss der Hinweis, dass es hier eine
nette Version von "Money In My Pocket" zu hören gibt.
Ein Titel, der ansonsten jedem Fan von Dennis Brown bekannt sein dürfte.
Karsten Frehe