Jan
Delay
"Mercedes Dance"
(Buback/Universal - 2006)
"Ein neuer
Jan, ein neuer Anfang / Reggae ist tot, jetzt ist Funk dran / Vom Superstyler
number o-one...", so die ersten, mittlerweile oft zitierten
Zeilen des Intros auf "Mercedes Dance". Programmatisch macht
sich Jan Delay auf zu neuen Ufern nachdem er sich auf Solopfaden zuletzt
mit der Sam Ragga Band in eine ganz eigene Reggaewelt gebeamt hatte.
Jetzt ist's Funk - nicht ganz durchgängig, aber doch mehr als prägnant.
Und das machen er und seine Band Disco No. 1 ganz hervorragend, so dass
man sich in einer modernen Version von "Shaft" zu befinden
scheint, vor allem dann, wenn es instrumental beim "Gasthaus zum
lachenden Stalin" zur Sache geht. Jan Delay setzt Trends und definiert
sich nicht zu Unrecht augenzwinkernd zum "Superstyler". Das
Album wird Funk wieder im großen Stil auf den Plan rufen und hoffentlich
die zuweilen müde gewordene Club-Disco-Welt wieder ordentlich anheizen.
Mit "amtlichen Brettern" wie "Klar" und "Plastik"
dürfte das spielend gelingen. Und Rio Reiser Fans dürften
sich parallel zur derzeitigen Ton, Steine, Scherben Wiederentdeckung
über die wohl beste Coverversion von "Für immer und dich"
des Altmeisters freuen. Jan Delay setzt diesen wunderbaren Klassiker
deutscher Popgeschichte exzellent in Szene! Ein klasse Album, dass nicht
nur bei mir auf Dauerrotation zu laufen scheint. Mal abwarten in welche
Richtung es danach gehen wird!
Karsten Frehe
www.jandelay.de