Muchachito
Bombo Infierno
"Visto Lo Visto"
(Exil/Indigo - 2007)
Jairo Perera Viedman
alias Muchachito sorgt seit seinem Debüt „Vamos Que Nos Vamos"
mit seiner Band für mächtig Furore. Selten schlug ein Debüt
so dermaßen ein, wie dieses Werk - und das nicht nur in Spanien,
der Heimat des Sängers. Nun wird der wilde Stilmix auf dem Nachfolger
"Visto Lo Visto" fortgesetzt und zugleich um noch mehr Funk
und Soul bereichert. Betrachtet man die Bilder im wie immer liebevoll
gestalteten Booklet, so bekommt man den Eindruck, dass hier eine Truppe
von Nachtmenschen am Agieren ist, die das eine oder andere Bier und
einen gelegentlichen Joint nicht meiden. Berauscht klingt dementsprechend
auch die Musik. Funk, Soul, Rumba, Ska, Rockabilly, Motown - you name
it: alles wird durch den Mixer geschickt und zu einem eklektischen,
begeisternden Stil zusammengekocht. Darüber Jairo Perera Viedman
mit seiner heiseren, verlebten Stimme, die er als Mitglied von Trimelón
und als Straßenmusiker geschult hat und nun bei Muchachito Bombo
Infierno aufblühen lässt. "Mestizo" mag man als
Label etikettieren, doch ist das schlichtweg auch egal und abgedroschen.
"Visto Lo Visto" atmet eine ganz eigene Energie - zwischen
Nachtclub, Kleinkunst, Gaunerei und Big Band. Das Ganze kommt superchick
verpackt. Dicker Tipp!
Karsten Frehe
www.muchachitobomboinfierno.com