Hugo
Race & True Spirit
"The Goldstreet Sessions"
(Glitterhouse/Indigo - 2003)
Würde ein passendes
Filmsetting zur Musik gesucht wäre es eher düster, Morgengrauen
oder nach Sonnenuntergang, eventuell noch dunkler. Nebelschwaden oder
Smog würden ebenfalls vortrefflich passen. Landschaft oder urbane
Umwelt gäben einen geeigneten Rahmen ab. Hugo Race & True Spirit
melden sich mit ihrem ersten Studioalbum nach 1999 zurück. Die
Australier setzen dabei ihren Weg zwischen Dub-Blues und Klangforschung
fort und entwickeln zwischen "LSD Is Dead" und "Ramacca"
ein insgesamt acht Songs zählendes, leicht klaustrophobisches Gesamtwerk.
Atmosphärisch dicht wird hier musiziert: Gitarren surren und schreien
gelegentlich durch die Nacht, Trompeten irren ein wenig ziellos umher,
ein Piano tupft zarte Flecken ins Bild, Bass und Schlagzeug tragen eine
schwere Last und schleppen sich durch das Album. Über allem schwebt
die eindringliche hauchende, flüsternde oder brummelnde Stimme
von Hugo Race, der man die Nähe zum Mikrophon deutlich anhört.
Die Doors fallen spontan als Verwandte ein, allerdings aus einer anderen
Zeit.
Karsten Frehe
www.glitterhouse.com
www.hugorace.com