KOOP
"Waltz For Koop" &
"Waltz for Koop - Alternative Takes"
(Jazzanova Compost Records - 2001 & 2003)
"Waltz For
Koop" (2001): In einer Zeit, in der elektronisch generierte
Musik zu dominieren scheint, wirken Koop fast wie Sonderlinge. Das schwedische
Duo verzichtet zwar nicht gänzlich auf Elektronika, geht allerdings
sparsam mit diesen Sounds um. Koop machen Jazz, und zwar einen von der
etwas älteren Sorte: schwungvoll, elegant, ein wenig nostalgisch
und doch modern. Alleine schon wegen des erstklassigen Openers und Titeltracks,
der durch einen schlendernden Basslauf, dezentes Pianospiel, sanfte
Streicher und die wunderschöne Stimme von Cecilia Stalin bezaubert.
Bei "In A Heartbeat" gibt es gar einen Gastauftritt von Terry
Callier, für dessen Stimme Koop einen etwas düsteren, von
Perkussion betonten Hintergrund kreiert haben.
"Waltz For
Koop - Alternative Takes" (2003): "Waltz For Koop"
kommt nun nicht etwa nur um "Alternative Takes" ergänzt
erneut auf den Markt sondern ganz, ganz anders. Bei dem neuen Album
handelt es sich um ein Remixalbum, bei dem namhafte Künstler wie
Richard Dorfmeister, Nicola Conte, DJ Patife und andere dem Original
ihren Tribut zollen. Die Bezeichnung "Alternative Takes" ist
daher etwas irreführend, werden hiermit doch eigentlich nicht Remixe
sondern Zweit-, Dritt-, usw.-Aufnahmen bezeichnet, die im Studio entstanden
sind. Egal! Die neuen Mixe geraten mit Ausnahme des Openers (hier ein
D'Malicious RMX von "Baby") meist peppiger und werden tanzflächenkompatibel.
Von der Ruhe, die von den Originalen ausging, ist nur noch ein Hauch,
ein Echo aus der Vergangenheit geblieben. Das ist in einem Fall schade,
denn das Titelstück des Ursprungsalbums bereichert seit 2001 meine
Alltime Favorite Liste. Im neuen Gewand ist es ein fast achtminütiger
Jazz-Drum & Bass-Floorfiller - von der zurückgelehnten Harmonie
ist nichts mehr geblieben. Die Titel des alternativen "Waltz For
Koop"-Albums funktionieren insgesamt als eigenständiges Album.
Ein Beleg für die Kreativität der Schweden in Kooperation
mit anderen Künstlern. War beim "Original" Jazz mit Elektronik
zu hören, so wird das Verhältnis hier zugunsten des elektronischen
Anteils verschoben. Beide Alben sind zu empfehlen. So man sich entscheiden
muss, würde ich nach wie vor Album Nummer 1 ans Herz legen.
Karsten Frehe
Tracklisting
"Alternative Takes":
1. "Baby" – D'Malicious Remix
2. "Tonight" – Nicola Conte New Jazz Version
3. "Modal Mile" – 2 Banks Of 4 Remix
4. "Summer Sun" – Markus Enochson Remix
5. "Relaxin' At Club F****n" – Dorfmeister vs. Madrid
De Los Austrias Version
6. "Bright Nights" – Rima Techno Chimp Dub Mix
7. "In A Heartbeat" – Hird Remix
8. "Waltz For Koop" – DJ Patife Remix
9. "Summer Sun" – Carlito Remix
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