Kari
Bremnes
"You'd Have To Be Here"
(Strange Ways/Indigo - 2003)
"You'd Have
To Be Here" ist Kari's 13. Album. Kaum zu glauben, dass man bislang
noch nicht so viel von ihr gehört hat. Andererseits auch wieder
nicht, ist dies doch erst ihr zweites internationales Album auf dem
sie in Englisch singt. Vorher hat die Norwegerin ihre Muttersprache
bevorzugt. Ihre Plattenkarriere begann 1981, also schon eine ganze Weile
her. "You'd Have To Be Here" zeigt sie als Singer/Songwriterin,
die den Vergleich mit Joni Mitchell und anderen nicht zu scheuen braucht.
Warm und zerbrechlich zugleich erklingt ihre Stimme auf insgesamt 11
Titeln, von denen mir neben dem Titeltrack vor allem "Protection"
und "A Fantastic Time Already" ans Herz gewachsen sind. Kari
Bremnes erzählt Geschichten zwischen Sehnsucht, Alltag, Ferne und
Urbanität ganz so als ob es sich um ein persönliches Tagebuch
handelt. Das vorliegende Album wurde komplett selbst arrangiert und
alle Lyrics stammen ebenfalls aus ihrer Hand. Die Musik wurde sehr zurückhaltend
eingesetzt und lässt ihrer Stimme viel Raum. Entstanden ist ein
perfektes Album für den Herbst. Ruhig und melancholisch, aber nicht
vor Traurigkeit triefend.
Karsten Frehe