Timesbold
"Eye Eye"
(Glitterhouse/Indigo - 2004)
Timesbold aus New
York wurden in der Vergangenheit gerne in die Nähe von Will Oldham
und Songs: Ohia gerückt. Dieser Nähe bleiben sie mit ihrer
Musik irgendwo zwischen Indie, Alternativcountry, Folk und Kunst auch
auf ihrem neuen Album treu. Schöne Musik gibt es da zu hören,
minimalistisch angelegt, überraschend und gelegentlich auch verstört.
Die mittlerweile zum Quintett angewachsene Band um den Sänger Jason
Merritt verfolgt dabei den begonnenen Weg konsequent weiter, driftet
in Ansätzen allerdings mehr in Richtung
Vertracktheit ab als auf den Vorgängern. Der Eingängigkeit
von Liedern wie etwa "Sewn In Seems" des Erstling-Albums
begegnet man hier viel seltener. Wer also schnell eingängige Popentwürfe
sucht wird hier nicht bedient. Vielmehr bieten die Kompositionen der
Amerikaner immer wieder Raum für Entdeckungen auf die man sich
einlassen muss. Wer das schafft, wird mehr als reichlich belohnt.
Karsten Frehe
www.glitterhouse.com