Arizona
AMP And Alternator
(Thrill Jockey/Rough Trade - 2005)
OP 8, Giant Sand,
Howe und viele Namen mehr hinter denen sich das Mastermind Howe Gelb
verbirgt. Immer wieder probiert sich der Künstler neu aus und geht
weitab von zielstrebig einen kurvenreichen aber eigentlich immer interessanten
Weg. Den größten Erfolg hat der Pionier des Alternativ Country
nach wie vor mit Giant Sand. Das will jedoch nicht heißen, dass
die anderen Projekte musikalisch hinterherhinken. Oft sind es gerade
diese Seitenprojekte, die einen immer wiederkehrenden Raum für
Experimente bieten (was wie zum Beispiel bei seinen Soloalben "Confluence"
und "Hisser" gut nachzuhören ist). So auch das neueste
Projekt Arizona AMP And Alternator. Bereits nach zwei Takten ist die
Handschrift von Howe deutlich zu hören. Dennoch präsentiert
sich das Album nicht selten experimentierfreudiger als es das vergangene
Giant Sand Album "Is All Over The
Map" war. Country weht immer noch in Spuren durch die Lieder,
es sind aber immer wieder die kleinen Haken, die einen aufhorchen lassen.
Unterstützt wird er dabei u.a. von M. Ward, Grandaddy und John
Parish. Und selbstverständlich tauchen die aktuelle Giant Sand
Backing Band sowie etliche Mitstreiter seiner vorangegangenen "Solopfade"
auf. Hier ist vor allem die Dänin Henriette Sennenvaldt hervorzuheben,
die mit ihrer wahrhaft unter die Haut gehenden Stimme schon auf Howe's
Album "The Listener"
(ebenfalls Thrill Jockey) und Giant Sand's letztem Wurf auftauchte.
Arizona AMP And Alternator ist ein spannendes Album, das sich genauso
vielseitig und experimentierfreudig präsentiert wie "Hisser"
und "Confluence". Ich halte es auch für besser als das
letzte Giant Sand Album, da der Mut zum Skizzieren bei Howe Gelb wieder
deutlicher hervortritt.
Karsten Frehe