Funny Van Dannen
"Nebelmaschine"

(Trikont/Indigo - 2005)

"Funny Van Dannen ist der begabteste Seelenfänger, den wir haben", schrieb Wolfgang Schödel in der Zeit und Charlotte Roche nannte ihn "Deutschlands größten Songwriter". Das klingt ganz nach Superlative und trifft den Nagel auch auf den Kopf, obwohl die Lieder meist von einem poetischen Blick auf den gewöhnlichen Alltag zeugen. Funny Van Dannen guckt für uns auf das Leben und entlarvt es mitunter in seiner wunderschönen Banalität. Auch auf "Nebelmaschine", seinem mittlerweile achten Album, setzt er seine Reise durch die Wirrungen des urbanen Lebens und die (Un)Tiefen menschlichen Daseins fort - immer mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen und einer Liebe für die Menschen. Und so berichtet er vom Werdegang und Wesen des Bundesadlers bevor er in Berlin hing oder besingt surreale Gestalten, wie den bärtigen Delphin. Er erzählt die Geschichte eines Dingfickers oder die von Jemandem, der ein Album mit Fotos von Ohren verloren hat. Und in all diesen Liedern kann man sich und andere mitunter lustvoll wiederentdecken. Wie schon bei "Herzscheiße" (2003) wird er anders als bei allen Vorgängeralben, von einer Band begleitet. Mir persönlich gefällt das nicht ganz so gut, wie die früheren live aufgenommenen Alben, da ein wenig die Intimität und der Spaß verloren gehen. Dennoch: das Album besitzt durchaus seinen eigenen Charme und ist zudem aufwendig verpackt mit einem toll gemachten und lustigen Booklet.

Karsten Frehe


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