The Magnetic
Fields
"i"
(Nonesuch/WEA - 2004)
Es muted schon ein
wenig exotisch an, die Magnetic Fields bei einem Majorlabel anzutreffen,
da man sie eigentlich auf einem Nischen-Indie-Label erwarten würde.
Zu eigenartig sind die Kompositionen, so scheint es, um sie einer breiten
Masse zugänglich machen zu können. Zudem sind sie schön
und nostalgisch zugleich. Die Lieder von Stephin Merritt muten altertümlich
an und gelegentlich klingt es so, als ob ein Hauch der Prä-Vinyl-Ära
herüberweht und den Gesang beeinflußt. Untermalt werden die
Lieder mit Namen wie "I Don't Really Love You Anymore" oder
"I Wish I Had An Evil Twin" u.a. von einem Cello, nettem Banjogezupfe,
Klavierspiel und einer elektrischen Sitar. Dabei überzeugen vor
allem die wehmütigen Melodien, die sich zwar langsam aber dafür
garantiert in das Gedächtnis einpflanzen. Wer das unwahrscheinlich
umfangreiche Album "69 Love Songs" von 2000 kennt, wird hier
Parallelen entdecken, aber die experimentellen Anteile vergeblich suchen.
Dieses Fehlen ist der Eingängigkeit allerdings sehr zuträglich.
Karsten Frehe