DRUM'N'DOWNBEAT

MARKUS KIENZL
"PRODUCT"

(KLEIN/ROUGH TRADE - 2005)

Hier birst die Schublade. So recht kann sich Markus Kienzl vom Elektronik-Dub-Kollektiv Sofa Surfers nicht für eine Sparte entscheiden. Mal geht es ganz gemächlich zu, kugeln brummige Bässe und britzeln helle Klänge. Dann wieder brettert dreckiges E-Gewummer, drückt zusammen mit hämmrigen Beats aufs Tempo. Hier lässt Paul St. Hilaire die Worte sprudeln, dort presst Oddatee seinen Hip Hop Style ab, da steuert Barbara Stanzl Soul-Jazz-Gesang bei. Der gemeinsame Nenner? Die Scheibe klingt gut, macht Spaß. Sonst ist schwer auszumachen, warum sich das Album trotz heftiger Wechselbäder irgendwie in sich schlüssig anhört.

Jürgen Schickinger

Der Name Markus Kienzl mag nicht gleich bei jedem Musikliebhaber zum Aufhorchen führen. Erwähnt man jedoch, dass er Teil des Elektro-Dub-Kollektivs Sofa Surfers ist, dürfte es zumindest ein wenig in den Hirnwindungen klingeln! Mit "Product" legt er nach einigen kleineren Veröffentlichungen und Remixen sein Debütalbum vor. Und das weist, wie bei vielen Elektronik-Acts üblich eine ungeheure Vielfalt auf. Eine einzelne Schublade reicht da nicht aus, denn er vermengt Dub, Hip Hop, Jazz und andere Einflüsse zu einer schönen Downbeat-Melange, die Spaß macht. Dabei schielt er nicht nur auf den Dancefloor (wie z.B. mit "Battery", "Chemical Reasons" und "The Hood") sondern lässt auch ruhigere Atmosphären einfließen, die eher jazzigen Soundscapes entsprechen und zum Verweilen einladen. Als Gast begegnet einem auch Paul St. Hilaire, den manche von Rhythm & Sound kennen dürften. Sein "Dundy Lion" gehört zu den dichtesten und subtilsten Tracks des Albums - Dub meets Downbeat meets Ragga.

Karsten Frehe

www.kleinrecords.com

 

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