Paul St. Hilaire
"Unspecified"

(False Tuned/Indigo - 2003)

Wer bei dem Namen Paul St. Hilaire mit den Achseln zuckt, dürfte mit dem Namen Tikiman sicherlich mehr anfangen können. Aufgrund von Markennamenansprüchen war es wohl notwendig, mit dem richtigen Namen anzutreten. Also: Tikiman = Paul St. Hilaire - unbedingt merken! Nachdem er sich unter anderem mit Rhythm & Sound einen sehr guten Namen gemacht hat, legt er auf dem eigenen Label "False Tuned" (der Name ist NICHT Programm!) mit "Unspecified" das erste selbst produzierte Album vor. Dabei sind die Einflüsse der Rhythm & Sound- Produktionen deutlich herauszuhören. Tiefe Bässe und sanfter Dubsound bei dem sowohl digitale Produktionsmittel als auch analoge Instrumente zum Einsatz kommen. Minimalistisch meist, um der eindringlichen, tollen Stimme von Paul St. Hilaire nicht zu viel Präsenz wegzunehmen. Bei "Mini Miney Mo", einer smoothen Rootsnummer, klingen die Sounds fast so als ob die dumpf-blubbernde Black Ark Periode ins neue Jahrtausend transferiert worden wäre. Prächtig! Neben Rootsdub gibt es allerdings auch andere Sounds zu hören. So ist es bei "So Sure" vor allem der R'n'B, der seine Spuren hinterlässt. Ergänzt wird das Ganze von einem netten, jazzigen Pianosolo. So richtig bedeutend ist der Song jedoch nicht gegenüber den anderen versammelten Tunes, bei denen die Rootsdub-Bezüge klar dominieren. Zum Abschluss wird es mit "Changerine" sogar noch einen Tick experimenteller. Fazit: Tolles Album zum Chillen mit einem überzeugenden Paul St. Hilaire aka Tikiman an den Vocals.

Karsten Frehe


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