AJ
(+ Russ Disciple)
"Overcome" - 10 Inch
Basque Dub Foundation
"Breaking The Rules" - 7 Inch
(Shemesh - 2003)
Manchmal ist der
Remix besser als das Original, vor allem wenn ein so bekannter Name
wie Russ Disciple am Werk war. Auf der A Seite kommen die Vocal- und
die Instrumentalversion von "Overcome" eher belanglos daher.
Das liegt hauptsächlich an der uninspirierten Stimme von AJ aus
Oxford. Nur selten erreicht seine Performance ein hohes Niveau und es
ist zu fragen, warum sich die etablierte Band Makating mit ihm "schmückt".
Der zugrunde liegende Riddim hätte mehr verdient, denn er bewegt
sich solide im Rootsbereich und ist durch den Style der eingesetzten
Digi-Drums und einiger Extrafinessen eindeutig dem United Kingdom zuzuordnen.
Anders verhält es sich bei den beiden Remixen auf der B-Seite.
Russ Disciple hat ihnen seinen unverkennbaren Stempel aufgedrückt.
"Daybreak" wird dabei durch ausgiebiges Harmonikaspiel von
Ilodica veredelt, das Reminiszenzen an Augustus Pablo hervorruft. Insgesamt
wird der Riddim durch die Disciplesproduktion deutlich reifer und gewinnt
an Tiefe. Diese Qualität wird mit dem zweiten Remix "Disciples
Dubwise" fortgesetzt. Hier zischelt es ungemein, Effekte hauchen
hifidelisch umher und bieten einen Soundtrack zum Abheben. Vertauscht
man also A und B-Seite der 10 Inch geht es schon in Ordnung!
Eine weitere Single von Shemesh - allerdings eine 7 Inch - ist mit "Breaking
The Rules" (und der Dubversion "Dubbing The Rules")
von BDF (Basque Dub Foundation) am Start. "Breaking The
Rules" featured die Stimmen der spanischen "Loud & Lone".
Ganz im Stil früherer Harmonie-Trios wird hier über einem
satten Roots-Beat von BDF ein schöner Song entwickelt. Nett, sommerlich
und entspannt! Auf der B-Seite gibt sich für den Remix Dougie Wardrop
(Conscious Sounds) die Ehre und überführt den Song in andere
Sphären. Nett ist hier, dass nicht auf Glätte geachtet wurde,
sondern sich z.B. auch mal ein Rückkopplungsquietschen in den Mix
einwebt. So hat man es gerne. Gerade hier zeigt sich erneut, dass es
gerade in England viele gute Köpfe und Hände gibt, die gekonnt
Dub hervorzaubern können.
Karsten Frehe
www.makating.net