Various
"SIGN RIDDIM"
Greensleeves Rhythm Album # 42

(Greensleeves/Zomba - 2003)

Und da haben wir's wieder: Einen gut gelungenen Riddim, der nur einen winzigen Deut interessanter und abwechslungsreicher hätte sein können, um mit seinem orientalischen Klangschema qualitätsmäßig an den Egyptian oder Diwali heranzureichen. Jedenfalls steht für mich der "Sign" als ein Zeichen für Kreativität und Geschmack. Ein interessanter, nicht zu eintöniger Grundbeat und leicht orientalisch angehaucht. Aber die meisten Dancehall-Killer haben nichts besseres zu tun, als eine Sammelstelle für den übelsten Müll der Dancehall Geschichte draus zu machen. Muss das sein?
Vollkommen daneben finde ich "Pocket Full" von Silver Cat, wobei ich bemerken dürfte, dass das bei mir eigentlich nicht an einer generellen Ablehnung der Verbindung von Sex und Musik liegt. (Zitiere ich hier jemanden? Ist wohl ein viel diskutiertes Thema). Nicht nur die Menge an Slackness ist der Auslöser für meine negative Meinung (zumindest in den meisten Fällen), sondern einfach der Punkt, dass die Tunes entweder zu düster und aggressiv sind oder einfach monoton und langweilig bzw. nervig durcheinander klingen. (Wie z.B. das unmelodische Gebrabbel von Ward 21's "Rhyme", "Come Now" von Madd Anju oder "Can't Look Yuh Family" von Kiprich.) Der Großteil dieser Riddim CD beinhaltet also eher Tunes dieser Art - gewohnt Tunes eben, wobei ich sagen muss, dass das natürlich auch Geschmackssache ist.
Beenie Man sorgt dennoch gleich zu Anfang für einen Track, der sich noch hören lassen kann - "My Dicky". (Erinnert übrigens stark an Missy Elliot's "Work it".) Herausheben möchte ich dann noch Wayne Marshall mit "We The People Elect", was irgendwie sehr aufgeweckt und nicht ganz so düster klingt und Galaxy P mit "Tight Like A Virgin" (auch wenn der Chorus etwas eintönig klingt, da er kaum mehr als eben den Titel des Tunes plus undeutliches Gebrabbel darstellt). Rasta Youth besticht meiner Meinung nach durch seine besondere Stimme, die zwar aggressiv klingt, sich aber trotzdem gut im Zaum hält und nicht in irgendwelchem Geschrei untergeht.
Ist es inzwischen eigentlich verwunderlich wenn man keine Frauen mehr auf einem Riddim Sampler findet? Na jedenfalls schlägt sich Lady Saw mit ihrem "I'm Ready" als einzige Empress noch einigermaßen. Ich würde sagen, Frauen haben generell einfach besseres zu tun, als ihre Lyrics auf jeden neu veröffentlichten, noch so guten Riddim zu werfen. Warum Ward 21 dann gleich 2 x vertreten sein müssen kann ich mir noch weniger erklären.
Mein einziger Favorit auf diesem Sampler ist lediglich Sizzla mit "Let The Children Live". Er hat einfach diese Stimme, die etwas besonders aus dem Lied macht und ich habe fast den Eindruck, dass dieser Tune in diesem Fall der einzige ist, der melodisch irgendwie wirklich zum Riddim passt...
Na wie auch immer - hört's euch an und urteilt selbst...

Jamilah Sundance

Tracklisting:
1. Beenie Man - My Dicky
2. Ward 21 - Rhyme (Part 2)
3. Elephant Man - Fuck U Sign
4. Bounty Killer - Real hot Gal
5. Sizzla - Let The children Live
6. Vybz Kartel - Grudge You
7. Wayne Marshall - We The People Elect
8. Madd Anju - Come Now
9. Lady Saw - I'm Ready
10. Ward 21 - Party Over Here
11. Silver Cat - Pocket Full
12. Daville - Gimme The Vibes
13. Galaxy P - Tight Like A Virgin
14. Rasta Youth - Platinum Over Gold
15. Kiprich - Can't Look Yuh Family
16. Glamma Kid - 2003 Lick
17. Mr. Vegas - Super Tight
18. Bugsy Malone - Video Light Chick
19. Three In One - I Love It
20. Andre "Suku" Gray - Sign Riddim

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