Skunk
Allstars
"Bleeding Hearts And Smiling Faces"
(Wolverine Records - 2003)
Wie aus dem Nichts
trifft mich der Schlag. "Haste nicht Lust, das Album der Skunk
Allstars zu reviewen?", so oder so ähnlich lautete die Mail
vor ein paar Tagen. Mittlerweile ist die hübsch verpackte CD eingetrudelt
und nicht mehr aus dem Player wegzudenken. Ska-Punk-Reggae-Rocksteady-Pop
von einer Band aus Köln, deren Namen ihr euch - so ihr ihn noch
nicht kennt - unbedingt merken müsst. Gleich der Opener "Holy
Land" geht nach einem Bassintro, das mich an The Clash erinnert,
mächtig ab. Feiner 2 Tone Ska, der kurz darauf mehrmals in heftigste
Eruptionen brettharter Gtarrenriffs ausbricht, nur um dann wieder über
Reggae hin zum Ska zu gelangen. Und das alles gelingt ihnen spielerisch,
wirkt nicht beliebig oder gar bemüht. Vielseitigkeit pur in einem
sauber und fett produzierten Rahmen. Tja, und so geht's nach "Holy
Land" kontinuierlich weiter. Nette Bläsersätze, harte
Riffs, variierende Stile und der abwechslungsreiche Gesang von Frank
Liesener, der es schafft, zwischen Punk, Ska, Reggae und Rocksteady
hin und herzuspringen. Zudem gibt's gelegentlich ein paar Ragga-Toasting-Einlagen
zu hören, so z.B. bei "Dubby Dem I Come Some" und "Unified".
Bei letzterem Titel sogar als Einsprengsel auf Deutsch. Insgesamt dominiert
jedoch Englisch als Sprache. Das Ganze Album wirkt wie ein spaßiger
Taumel durch verschiedenen Spielarten jamaikanischer Musik, angereichert
mit ekstatischen Passagen, die krachend einschlagen und einem schon
beim bloßen Zuhören Schweißperlen des virtuellen Tanzens
auf die Stirn treiben. Wie soll man diese explosive Mischung bei einem
Liveauftritt nur konditionell überstehen?!? In der Vergangenheit
haben die Skunk Allstars bereits mit Mad Professor und den Long Beach
Dub All Stars zusammengearbeitet. Ausgiebige Touren in Australien und
Canada stehen an. Merkwürdig, dass ich bislang noch nichts von
ihnen gehört habe..... Freue mich schon auf ein Livekonzert der
Band!
Karsten
www.weedsoldiers.com
www.wolverine-records.de