Various
Greensleeves Riddim-Sampler #29: SLEDGE
(Hands and
Heart/Greensleeves/Zomba - 2002)
Irgendwie will mir das Konzept von One-Riddim-Alben, die auf CD erscheinen
und zudem nicht mal gemixt sind, nicht so recht einleuchten. Bei selbigem
als Doppel-Vinyl hat der Selector ja wenigstens noch die Möglichkeit,
die Lieder, die ihm am meisten zusagen, ineinanderzumischen, CD-DJs
(!?!) allerdings bräuchten hierfür aber ja zwei CDs. Ich habe
so meine Zweifel, dass sich jemand zwei solcher CDs kauft, um seine
Party in Gang zu bringen, geschweige denn sich so einen Sampler, mit
meistens um die 20 Lieder auf einem und demselben Beat, öfter als
einmal anhört...
Das Reggae-Label Greensleeves scheint mit diesen Samplern trotzdem ganz
gut zu fahren, immerhin kommt mit dem Sledge-Riddim schon Nummer 29
der Serie und der Bollywood oder Indian-Riddim von In The Streetz, der
auf Dr. Dres Produktion für Truth Hurts´Hit "Addictive"
beruht, steht auch schon in den Startlöchern. Nun aber zur ursprünglichen
Angelegenheit: der Sledge-Riddim, produziert von Donovan "Tugz"
McMurray für Hands & Heart unterscheidet sich nicht grossartig
von anderen modernen, aggressiven Ragga-Riddims à la Time Bomb,
Martial Arts oder Zero Tolerance. Simples Drum-Gerüst, hin und
wieder ein bisschen Bass-Brummen, Streicher und die obligatorischen
Cyber-Synthie-Sounds, genau so wie mit u.a. Sizzla, Spragga, Ward 21,
Bounty Killer, Mr. Vegas, Elephant Man und Capleton die üblichen
Verdächtigen in der Voicing-Kabine standen. Letzterer loost meiner
Meinung nach mit seinem Slackness-Tune "Got it fi dem" sowohl
solo als Opener des Albums, als auch in Kombination mit Granty Roots
für denselben Track als 22en und letzten Titel kräftig ab
(und das liegt bei mir nicht an einer generellen Ablehnung der Verbindung
von Sex und Musik). Ansonsten ist die Thematik, der sich die Artists
widmen, recht abwechslungsreich. Von eben bereits erwähnter Slackness
(auch ganz nett: der einzige weibliche DJ Sajay äussert sich neben
ihren ganzen männlichen Kollegen auch zur schönsten Nebensache
der Welt; sie mags "Red Hot" in ihrem Bett) über Badman-Tunes
(Meister dieses Genres Ward 21 und Elephant Man) bis zu positiveren
Party-Tracks (Vegas liefert mit "Tall Up Tall Up" den passenden
Tanz zum Riddim) und sogar Conscious-Nummern ist alles vertreten. Hervorheben
möcht ich mal Spragga's "Rasta Run Di World", Bounty's
"Crossroads", Determine's "Jamaican Child" , Sizzla's
"Cherish The Love" und die Mega-Combination "Artists
For Peace" von Ghost,Tony Curtis, Captain Barkey, Lexxus, Assassin,
Mega Banton, Hawkeye, Unicorn, Harry Toddler,
Boom Dandimite, Future Troubles, General B und Rohan Rohan.
Ach ja, die Tunes von Capleton (solo), Sizzla, Harry Toddler, Mr. Vegas,
Ward 21 und Alozade gibts nur auf diesem Sampler, was wohl einige 7"
Käufer bedauern dürften.
Mo