Sly
& Robbie
"Riddim"
The Best Of Sly & Robbie In Dub 78-85
(Trojan/Rough Trade - 2004)
An den Rhythm Twins
kommt in Sachen Reggae kein Mensch vorbei. Das weiß eigentlich
jeder, der sich auch nur ansatzweise mit der Materie auseinandersetzt.
Kaum eine Liste der beteiligten Musiker, die ohne die Namen von Sly
Dunbar und Robbie Shakespeare auskommt. Unzählige Innovationen
in Sachen Reggaebass und -schlagzeugspiel sowie Groove überhaupt
gehen auf ihr Konto. Nach dem sie kürzlich bei Ras in der Kombination
mit Mad Professor für mächtig Trubel gesorgt haben, widmet
sich die hier vorliegende Compilation den Jahren zwischen 1978 und 1985.
Gute Jahrgänge also, die da auf einen via Hoch-, Mittel - und Tieftöner
entgegenkommen. Dabei ist die Zusammenstellung sehr abwechslungsreich,
so dass zwischen reinen Dubtiteln immer wieder auch Aufnahmen auftauchen,
bei denen mehr oder weniger Vocals zu hören sind. So sind z.B.
der "Going Downtown Dub" und der "Slave Driver Dub"
fast reine Vocal-Dub-Nummern mit vorhandenen Songstrukturen. Auf letzterem
Titel ist Gregory Isaacs mit seinem eindringlichen Gesang zu hören.
Fast durchweg handelt es sich bei den 40 versammelten Dubs um hochkarätige
Produktionen unter der Regie von Sly & Robbie, Bunny Lee, Linval
Thompson und Nkrumah "Jah" Thomas. Lediglich "Buffalo
Soldier", eine Instrumentalnummer des durch Bob Marley bekannt
gewordenen Songs, fällt etwas ab. Hier hält sich das Saxophon
zu dicht an der Gesangsmelodie fest und improvisiert nur in Ansätzen.
Die im Hintergrund durch das Keyboard gespielten, quäkigen Bläserparts
tun ihr Übriges. Doch halten sich derartige Ausrutscher entschieden
zurück, so dass das Album eigentlich uneingeschränkt empfohlen
werden kann.
Karsten Frehe