Various
"Tighten Up Vol. 2"
(Trojan/Zomba)Nachdem "Tighten Up Vol. 1" und der vorangegangene Sampler mit Highlights der ganzen Tighten Up-Reihe erschienen sind, kommt nun Volume 2 einer Reihe auf den Markt, die ursprünglich in acht Folgen zwischen 1968 und 1975 bei Trojan erschienen ist und nun wiederveröffentlicht wird - bei den CD-Ausgaben ergänzt um etliche Bonustracks. Auf Vinyl gibt es die Originalalben in der Originalverpackung, die unschwer diesem vergangenen Zeitalter zuzuordnen sind. Doch kommen wir zur Musik: Bereits bei Vol. 1 hatte ich geschwärmt und gerade (aber nicht nur) für Sammler gute Zeiten heraufbeschworen. Dies gilt in unverminderter Weise auch für das zweite Kapitel. Versammelt sind wieder Perlen und Nettigkeiten von namhaften und unbekannteren Künstlern, wie z.B. The Upsetters ("Return Of Django", "Live Injection"), The Pioneers, The Bleechers und Joya Landis, sowie (bei den Bonustracks auf der CD) John Holt ("Ali Baba"), The Ethiopians, Derrick Morgan und The Hippie Boys, um nur einige zu nennen. Hervorheben möchte ich das exquisite "Fire Corner" von King Stitt, einem mir bislang unbekannten Deejay, und Clancy Eccles mit "Fattie Fattie", das vor allem durch die bereits im Titel angedeutete Rhythmik hervorsticht (hiermit vergleichbar ist "Them A Laugh And A Kiki" von The Soulmates). The Kingstonians beklagen mit "Sufferer", ihrem wohl größten Hit, die Leiden der Armut, dicht gefolgt von Joya Landis und ihrer Schnulze "Moonlight Lover". Es ist also wiedereinmal sehr vielseitig, was schon damals zu Zeiten der Hippies zusammengetragen wurde. Auf die vielen Klassiker, wie etwa "Return Of Django" von The Upsetters oder "Pressure Drop" von The Maytals, welches sich ebenfalls unter den 13 Bonustracks befindet, brauche ich wohl nicht näher eingehen. Insgesamt fällt auf, dass auf Vol. 2 nicht auf die Eingängigkeit von Coverversionen bekannter westlicher Klassiker gesetzt wurde. Dadurch wirkt die Zusammenstellung etwas originärer und dokumentiert die Vielseitigkeit jamaikanischer Kompositionen.
