Urban Dub feat. Fairshare Unity Sound
(Dubhead/Indigo - 2003)

Ups, da hat sich doch glatt ein Album versteckt und ist erst jetzt wieder unter dem Stapel aufgetaucht. Und was für eins! Immer wieder war mir der UK-Dub zu überladen oder bewegte sich in den eingefahrenen Bahnen ohne nennenswerte Innovationen fort. Und nun das: ein verspieltes vielseitiges Album, das bunter nicht sein kann. Urban Dub, bestehend aus Roop (Rhythms + Produktion) , Marjorie Paris (Sax) und Hieronymous (Vocals) haben sich für dieses Werk mit Unruly Julian (Vocals + Produktion) vom Faireshare Unity Sound zusammengetan. Hört man sich das Resultat an, erscheinen einem vier Männer mitsamt Gästen vor Augen, die teils konzentriert an den Reglern und Instrumenten herumwerkeln, um dann immer wieder ihren verspielten Phantasien freien Lauf zu lassen. Sie schöpfen dabei sämtliche Spielarten des Future Dubs aus - von schleppend langsamen über Steppers- bis hin zu rasend schnellen, sehr gut tanzbaren Beats (z.B. bei den an Zion Train gemahnenden "Bigfoot" und "The Underground Field"), von exzessivem Effekteinsatz bis hin zu zarteren Tupfern. Melodie und Avantgarde. Alles ist dabei. Und immer, wenn es einem so vorkommt, als kenne man das schon von irgendwo anders her, da kommt ein überraschender Sound um die Ecke. Ausgeklügelt und gut. Lediglich das Saxophon kommt für meinen Geschmack ein wenig zu häufig zum Einsatz. Mag die Dinger nur selten. Interessant sind immer wieder die Ideen, die gemeinsam produziert wurden und insbesondere bei den Intros voll zur Entfaltung kommen. Als Anspieltipps seien hier "Plastic City" und "To The Junglist" empfohlen. Insgesamt 26 Dubs auf 2 CD's geben einen guten Überblick über das, was im Genre möglich ist. Fett!

Karsten Frehe

www.dubhead.co.uk

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