Murry Man / Splitz Horns / Vitamin M / Vibronics
"Keep The Fire Burning" & "Uprising" + Dubs - 10 Inch

(Scoops 2004)

Vibronics ist ein angesagter Name der zeitgenössischen englischen Dubszene. Mit "Dubliftment" erscheint derzeit ein drittes Album bei Universal Egg, dem Zion Train Label. So ganz nebenbei wird mit SCOOPS noch ein eigenes Label betrieben, dass sich "vinyl only" auf die Veröffentlichung von Roots & Dub spezialisiert. Mit Murry Man's "Keep The Fire Burning" plus Dub auf der A-Seite und Splitz Horns "Uprising" plus Dub auf der B-Seite liegt gerade eine neue 10 Inch vor. Meine Vorlieben für das Format habe ich schon mehrfach dargelegt (liegt gut in der Hand, sieht gut aus!), daher gleich zur Musik: Murry Man könnte einigen schon durch vorherige Veröffentlichungen bei Cultural Warriors aus der Schweiz oder auf seinem eigenen Label Mellow Vibes bekannt sein. Hier ist er zum ersten Mal bei Scoops zu hören. Der Tune entwickelt sich nach einem eher experimentellen, arhythmischen Anfang zu einer sauberen Rootsnummer. Der angenehme Gesang und der Riddim füngen sich dabei smooth und nahtlos ineinander. Consciousness ist lyricalwise angesagt. "Keep Jah fire burning" ist dort zu hören - durch und durch geerdet. Vom Tempo her würde ich das Ganze als eher langsamen One-Drop-Roots-Dub-Riddim bezeichnen. Ein nettes Detail ist die leise im Hintergrund gespielte Melodica. Die Dubversion des Stücks zeichnet sich durch gefühlvoll eingesetzte Effekte aus. Der Gesang tritt dabei deutlich in den Hintergrund, wird aber nicht gänzlich auf die Stellung als nettes Beiwerk reduziert. Auffällig ist, dass viel Zeit und ein wirklich neuer Mix die Basis für die Version bieten. Ein bloßes Herumspielen an den Reglern findet also nicht statt.
Auf der B-Seite treffen die Bläser der Splitz Horns auf das Melodicaspiel von Vitamin M. Es handelt sich folglich um ein Instrumentalstück. Unterlegt wird dieses "Duell" von einem satten Steppers-Riddim ganz in der Tradition von den Iration Steppas oder Jah Shaka. Mir persönlich gefällt die A-Seite ein klein wenig besser. Hervorzuheben ist allerdings, dass sowohl die Leistungen der Hornsection als auch die von Vitamin M hervorragend sind. Gerade in Sachen Melodica kommt einem immer wieder recht simples Aufspielen zu Gehör. Der Dub ist wie auf der Flipside mit sorgsamem Händchen inszeniert. Es wirkt sogar so, als ob hier noch mal einen Gang hochgeschaltet wird. Der Ritt durch die Echokammer wird so zu einem gut tanzbaren, psychedelischen Erlebnis. Allerdings treten die Bläser deutlich in den Hintergrund. Der Melodica wird viel Raum gegeben. Lohnt sich.

Karsten Frehe

www.vibronics.co.uk

 

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