"One Love, One Aim, One Heart, One God, One Destiny"
Willie
Williams
"One Love"
(Smugg Records/Zomba - 2002)
Zu beneiden ist
der gute Mann nicht. Wann immer sein Name irgendwo auftaucht wird zugleich
daraufhingewiesen, dass er mit "Armagideon Time", aufgenommen
im Studio One, seinen größten Hit hatte. Ein richtiges "One
Hit Wonder" also, aber keine Eintagsfliege, denn er ist bis heute
aktiv. Nichtsdestotrotz dürfte ihm dieser Hit wie ein Damoklesschwert
vorkommen, da alles was er aufnimmt an ihm gemessen wird. Versuchen
wir es mal nicht zu tun..... Das Album "One Love" von Smugg
Records trägt 16 Aufnahmen des Sängers zusammen, die zumindest
dem Klang nach aus unterschiedlichen Zeiten stammen. Während der
größte Teil so ca. Mitte/Ende der 80er aufgenommen worden
sein dürfte, stammen zumindest die 5 bislang noch nicht veröffentlichten
Titel aus einer früheren Zeit - ich vermute mal Mitte/Ende der
70er. All diese Vermutungen weisen schon mal auf die erste große
Schwäche des Albums hin. Außer allgemeinsten Infos über
Willie Williams erfährt man nix über die einzelnen Stücke,
die beteiligten Musiker oder die Studios in denen aufgenommen wurde.
Dennoch: es lohnt sich, einmal in das Album reinzuhören, denn es
gibt durchaus sehr interessante Stücke, wie z.B. den Opener "One
Love" und "Loafers". Willie Williams zeigt sich dabei
als Sänger spiritueller Lyrics. Sein Gesangsstil ist sehr relaxt
und das musikalische Bett ist zumindest bei den neueren Aufnahmen sehr
reduziert groovend. Darin liegt eine gewisse Stärke, da so einige
der Titel eine angenehme Atmosphäre mit leicht hypnotischem Touch
ausstrahlen. Weniger ist oft mehr! Sehr interessant ist ebenfalls "Solid",
da er hier einen vom Jazz inspirierten Gesang präsentiert, in einer
Art und Weise, die ich so vorher noch nicht im Reggae gehört habe.
Dennoch gibt es einige deutliche Flopps zu hören. So kommt der
Gesang bei "Words Of Knowledge" etwas zu unmotiviert daher
und die Lyrics wirken gestelzt. Ebenfalls etwas schlapp klingt "Arise",
was bei dem Titel schade ist und ihm vor allem nicht entspricht. Trotzdem
möchte ich als Fazit das Album als gutes bis mittelmäßiges
Rootsalbum mit Schwächen bezeichnen, das einige Höhen aufweist.
karsten