Wood
In Di Fire
"¿Que Pasa?"
(Wood In Di Fire - 2003)
Musik abseits von
Business und Boom!? Wo gibt's denn so etwas? Eigentlich relativ häufig
- allerdings muss man da genauer hingucken und -hören, denn bei
all den Hypes und der Suche nach dem schneller-höher-weiteren &
besseren Shit fällt auch der geneigte Musikhörer und auch
die Hörerin nur allzu schnell den Marktmechanismen anheim, die
einem sagen wollen, was gut und wichtig ist (und was nicht). Wood In
Di Fire aus Berlin gehört zu den Funden, die entdeckt werden können
wenn es um solide, gute Musik und vor allem den Spaß an der Sache
geht. Vor drei Jahren fanden sich die Musiker aus verschiedenen Ska-,
Beat-, Reggae- und Jazzbands zusammen um gemeinsam zu musizieren. Ihre
Aufmerksamkeit gilt dabei Klassikern und weniger bekannten Stücken
des Reggae, Rocksteady und des Jamaican Jazz. Gemeinsam trafen sie sich
in einer zum Studio umfunktionierten Scheune in Neu Meichow um die Basistracks
für das neue Album einzuspielen. Nach Overdubs und Nachproduktion
liegt mit "¿Que Pasa?" ein 12 Titel zählender
Longplayer vor, der im Eigenvertrieb und via Mailorder (www.copasetic.de)
unters Volk gebracht wird.
Was bei allen Titeln vor allem auffällt, ist die direkte Liveatmosphäre,
die von ihnen ausgeht. Und natürlich der Spaß, den die verschiedenen
Musiker bei den Aufnahmen hatten. Instrumental zeigen sich alle virtuos
und überzeugen durch direktes und gelegentlich improvisierendes
Aufspielen. Gleich der Opener "Signal One" ist ein Instrumental
(von Mikey Dread), der es trotz oder gerade wegen fehlender Worte schafft,
zu einem Ohrwurm zu werden. Das klingt den Instrumentals der Senior
Allstars nicht unähnlich. Überhaupt scheinen Instrumentals
das Ding von Wood In Di Fire zu sein, denn bis auf 5 Tunes, bei denen
Gäste am Mikro zu hören sind, fehlen Gesangseinlagen. Gemeinsam
spielen sie sich durch Titel von Junior Byles, Toots Hibbert, Bob Marley
(schön, der Gesang von Susan Pawlak bei "Mellow Mood"),
Laurel Aitken ("Ska's The Limit") und anderen. Mit "Foot
In Di Wire" liegt dann auch noch eine eigene Komposition vor. "¿Que
Pasa?" macht Spaß und dürfte zudem auch live ein Hörgenuss
sein. Also: Hinhören und Hingehen!
Karsten Frehe
Infos und Downloads:
www.woodindifire.de