ANTHONY
B
"POWERS OF CREATION"
(Nocturne/Maximum Sound/Rough Trade - 2004)
Der aufrechte Anton
zählt zu den guten im Geschäft. Ausfälle gegen Minderheiten
oder Grobschlächtiges über die holde Weiblichkeit hat er bislang
weitgehend vermieden. Gut so! Dennoch gehört der DJ zu den produktiven,
gibt zu reichlich Riddims seinen Kommentar ab. Das hat in den letzten
Jahren schon dazu geführt, das sein Werk etwas verwässerte:
Zu viel Durchschnittliches verschüttet die Highlights. So sieht
es auch bei "Powers of Creation" aus: Ein Drittel fein, ein
Drittel gut, doch ein Drittel hätte sich Anthony B auch sparen
können. Damit lässt sich das Album allemal noch als solid
bezeichnen. Und zugegeben, es ist nicht fair, eine Scheibe, die ausschließlich
Produktionen aus einem Haus - in diesem Fall von Maximum Sound - enthält,
mit den sonst üblichen Collections zu vergleichen, welche die besten
Songs aus verschiedenen Kooperation herauspicken. Also gibt es dafür
noch ein kleines Plus, so dass "Powers of Creation" als gut
durchgeht. Doch Anthony B sollte sich bemühen, seine Anstrengungen
mehr zu bündeln - bevor seinen Fans die Anstrengung zu viel wird,
aus der Masse die Klasse herauszufischen.
Jürgen "Reggaedoctor"
Schickinger