BEENIE
MAN
"BACK TO BASICS"
(Virgin - 2004)
Ein zäher Bursche.
Im Januar hat es Beenie Man mit seinem Hummer von der Straße gehauen:
gebrochene Rippen, kollabierte Lunge. Doch schon wenige Wochen später
kräht Beenie Man wieder sein "Zacka-Zow" ins Mikro, fabriziert
er wieder Version um Version, Hit after Hit. Mit "Back to Basics"
ist gerade auch das dritte Werk des wiederauferstandenen im Rahmen seines
Virgin Deals erschienen. Allerdings hielten die Vorläufer selten,
was Beenies Singles versprachen: Statt Dance Hall säuselt da eher
Hip Hop und Pop. "Back to Basics" kommt dem Namen nach also
programmatisch daher. Und tatsächlich rumsen die Sounds rauer als
zuvor. Zudem weidet sich Beenie Man ausführlich an fast nur einem
Thema: Mädels. Nix mit Gangstern, Parties oder Street Life. Ganz
verzichtet der Maestro aber nicht auf breitentauglichen Pop-Hop. Besonders
die Kombinations schnullen chartverdächtig. Ebon-E klingt gar nach
UB40. Also wieder Watte und Stahlwolle. Trotzdem wuschelt "Back
to Basics" nicht zu flauschig ums Ohr. Ein weitgehend geglückter
Kompromiss zwischen Chart und Yard. Und eins bleibt unbestritten: In
Punkto Wortakrobatik zählt der kleine Mann noch immer zu den Großen.
Jürgen "Reggaedoctor"
Schickinger
www.virginrecords.com
(Foto Beenie
Man @ Summerjam 2004 von Asha)