Cashma Hoody
"Come Unity"
(Cashma Hoody - 2004)

Es ist ja immer so 'ne Sache mit deutschen Texten. Das kann gerade bei Reggaesachen gerne mal nicht klingen. Glücklicherweise klingt "Come Unity", das inzwischen siebte Album der 1993 gegründeten Band Cashma Hoody durchgehend gut. Das ist so auf den ersten zwei in Deutsch vertexteten Stücken, bleibt so bei den folgenden meist auf Englisch dargebotenen Titeln und gilt fraglos für das enorm rockige, vermutlich türkisch vertextete "Susma" (Track 11). Die Texte sind im übrigen, soweit ich sie verstehen konnte, politisch korrekt, gesellschaftskritisch und so fort. Was natürlich ein, hier allerdings nicht näher auszuführender, Pluspunkt ist. Für alle Stücke gilt: angenehmer Beat, satte Bässe, gute Stimme, hervorragender Gesamteindruck. Und dass, obwohl auch Cashma Hoody es für nötig hält, ein eigenes Label für ihre Musik ("Trippin' Rock Reggae") zu erfinden. Macht aber nix.
Besonders schön an diesem Album ist dann auch tatsächlich, dass es sich eben nicht um reinen Reggae handelt. Das Reggae-Grundkonzept wird vielmehr andauern aufgebrochen und "verunreinigt". So wird, wer zuhört nicht dauernd mit Offbeat-Gitarren bombardiert. Die gibt es zwar auch, aber dezent. Doch trotz Zurückhaltung bei Reggae-Stereotypen, dem Einsatz von mehrstimmigen Gesängen und verzerrten Gitarren ("cashmawho?", Track 12) ist das was Cashma Hoody da machen fraglos irgendwie Reggae. Andererseits bleibt der Sound der Band auch bei Kooperationen mit Mellow Mark und anderen unverwechselbar - und rechtfertigt daher vielleicht ganz ausnahmsweise das Erfinden einer eigenen Schublade. Ob sich die jetzt aber "Trippin' Rock Reggae" oder anders nennt, ist mir eigentlich herzlich egal. Cashma Hoody haben hier auf jeden Fall eine alles andere als gewöhnliche CD abgeliefert.

Jan Thon

Zu beziehen über: www.cashmahoody.de

Record list back to main www.irieites.de