Creation
Rebel
"Dub From Creation"
"Rebel Vibrations"
"Starship Africa"
(On-U Sound/Beat Records - 2004)
Creation Rebel gelten
als die Vorläuferband von Dub Syndicate. Im Zentrum des Projektes
standen Adrian Sherwood, Dr. Pablo und Style Scott. Nun scheint es an
der Zeit zu sein, ihre frühen Alben wiederzuveröffentlichen
und via einer Kooperation von On-U Sound, Beat Records (Japan) und hier
in Deutschland Echo Beach (Marketing) in die heimischen Regale zu bringen.
Damit wird unterstrichen, welch herausragende Bedeutung Adrian Sherwood
& Co. für den europäischen Reggae bzw. Dub hatten und
vor allem, wie grandios und aktuell die Alben auch heute noch nach all
den Jahren klingen. Alle drei CDs kommen in den (verkleinerten) Originalcovern
der ursprünglichen Vinylausgaben. "Dub From Creation"
erschien 1978 auf Hitrun Records - einem Label mit einer Lebensdauer
von gerade mal 3 Jahren. Deutlich wird hier die Vorliebe der noch jungen
Dubmacher für die klassischen Pioniere des Genres: Tubby, Perry,
Hudson & Pablo. Alle ihre Produktionen atmen den Geist dieser frühen
Köpfe, sind reduziert und verspielt zugleich. In die Trickkiste
wird auch gegriffen - nur eben nicht zu doll, um die Produktionen nicht
zu überladen. Vocals könnten allerdings aus meiner Sicht viel
öfter vorkommen. "Dub From Creation" wurde, wie
die anderen beiden Alben auch, remastered und um jeweils ein paar Bonustitel
ergänzt. Auf dem Erstling sind es mit "Frontline Speech"
und dem "Frontline Dub" zwei ganz besonderere Leckerbissen.
Denn stimmgewaltig gibt sich hier auf dem "Dub From Creation"-Riddim
Prince Far-I die Ehre und bringt die Bässe zum Vibrieren. Gerade
dieses Gespann begründete auch noch Jahre später den Erfolg
von On-U-Sound in der Szene.
"Rebel Vibrations" erschien ursprünglich 1979.
Die Besetzung der Band lautete zu der Zeit: Style Scott (Drums), Lizard
(Bass), Clifton "Bigga" Morrison (Keyboards), "Crucial"
Tony (Guitar), Dr. Pablo (Melodica) und Liddon (Percussion). In dieser
Besetzung begleiteten sie auch Prince Far-I auf seinen Konzerten. Ebenfalls
wie bei "Dub From Creation" sind die Tracks instrumental und
reduziert gehalten. Schön ist wie immer das Melodicaspiel von Dr.
Pablo. Ergänzt wurde dieses Album um ganze 6 Bonustracks.
Bei "Starship Africa" verhält es sich ein wenig
anders. Auf der Rückseite ist vermerkt, dass es sich um den Soundtrack
für einen Film handelt. Und so hören sich die Kompositionen
"Space Movements Section 1 - 9" auch an. Bestens geeignet,
um düstere Fiction zu untermalen. Man höre sich alleine das
beklemmende "Space Movements Section 1" an. Nicht unbedingt
Musik, die leicht verdaulich ist. Interessant sind zudem die 4 Bonustracks.
Endlich Vocals, und was für welche! Ranking Superstar veredelt
"Creation Rock" ganz in einer alten Deejay-Tradition mit eindringlich
gesprochenen Worten. "Give Me Power" wird von Jah Woosh am
Mikro bestritten (gefolgt von der wirklich hervorragenden Dubversion).
Und - last but never least - gibt's mit Prince Far-I die letzte Zugabe
zu hören: "In I Father's House". Mit bedrohlich rückwärts
abgespielten Passagen - Experimentierfreude pur. Klasse!
Karsten Frehe