Daddy
Freddy
"Hardcore"
(P.O.T. Music/Soulfood - 2004)
Zugegeben: ich bin
erst spät auf Daddy Freddy aufmerksam geworden - und zwar erst
über das, wie ich nach wie vor finde, hervorragende Album "Old
School - New School" unter der Regie von Rootsman (2000). Dass
er schon früher aktiv war und maßgeblich die Verbindung von
Hip Hop und Dancehall bzw. Raggamuffin mitgestaltet hat ist mir mittlerweile
auch klar. Ein Mann, an dem also musikalisch keiner vorbei kommt (und
in Sachen Hochgeschwindigkeitstoasting auch nicht). Auf P.O.T.-Music
erschien jetzt das brandneue Album "Hardcore". Es entstand
mit dem Veteranen Ranking Joe und Bruder & Kronstädta u.a.
für das Label aus Berlin. Mit dem Opener,einem Ganja Tune, wird
hier die Richtung in eine digitale, recht abstrakte und gelegentlich
vertrackte Beatstruktur gewiesen. Und über allem toastet gekonnt
Mr. Daddy Freddy - mal motzend und recht normal schnell, dann wiederum
gibt er uns einen Eindruck von der eben schon zitierten maschinengewehrartigen
Geschwindigkeit beim Singsabbeln. Gesanglich wird er unterstützt
von Joseph Cotton, Ranking Joe bei "Godfather & Son" und
Bruder & Kronstädta bei "Legal" und "Dem No
Like We". Bei "Legal" würde ich den Riddim mit abstraktem
Broken Beats-Dancehall umschreiben. Insgesamt ein interessantes Album,
das dem Namen alle Ehre macht und mit Tunes wie "Bring The Girls",
"Dem Fools" (feat. Cotton) und "Godfather & Son"
die Massives einpeitschen wird. Nur selten wird's rootsig, wie z.B.
bei "Ganja Fe Smoke", einem weiteren Ganja-Tune. Allerdings
muss mensch sich an die Künstlichkeit beim Sound einiger Riddims
ein wenig gewöhnen, aber das ist ja gerade beim Dancehall der letzten
Zeit oft der Fall.
Karsten Frehe
www.potmusic.com