Doctor
Echo
"Doctor Echo"
(Doctor Echo/Import - 2004)
Justin DeHart aka
Doctor Echo stammt aus dem sonnigen Kalifornien, genauer aus Sacramento,
und hat sich bereits seit 1992 dem Dub verschrieben. Mittlerweile zählt
er zu den großen Namen an der Westküste der USA. Mit dem
vorliegenden Album "Doctor Echo" dürfte er sich ohne
Schwierigkeiten auch in die Ohren einer größeren Dubgemeinde
spielen. Begonnen hat seine musikalische Karriere als Drummer - eine
Tatsache, die man den versammelten Tracks auch anhört. Nachdem
er bei Bands wie den Steady Ups, The Defendants oder Who Knows am Schlagzeug
zu hören war, trieb ihn die Neugier und das technische Equipment
hin zum Werkeln am Mischpult. Das gelingt ihm sehr gut und so strahlen
die 14 Titel des Albums eine enorme Ruhe aus, sind gleichzeitig experimentell
aber nicht zu verspielt und überzeugen vor allem durch solide gelegte
Rhythmusfundamente an den Drums. Will man die Nähe zu anderen Dubartists
suchen, so würde ich sofort Ryan Moore nennen, der mit deinem ruhigen
Kompositionen eine ähnliche Richtung verfolgt! Die Klang-Visionen
von Doctor Echo sind zudem oft sehr düster und tragend. Von einem
Bezug zur englischen UK-Steppers-Dub-Szene kann also nicht die Rede
sein. Eher vielleicht noch zu dem Crooklyn Dub Consortium. Dubs wie
"Blue Sky" und "Living Reality" (mit der schönen,
fast gespenstischen Stimme von Nkosazana Divine!!) oder "Mix That
Hits Like Bricks" laden zum Chillen ein, weisen Spuren von Jazz
(tolle Trompete von Tim Conroy bei "Blue Sky") und Ambient
auf und klingen extrem entspannend. Damit will ich sie nicht in die
Esoterikecke stellen! Ganz besonders gut ist, neben den eben bereits
erwähnten Titeln, "Five". Nach einem smoothen Einstieg
geht's hier zwar schleppend aber sehr eindringlich zur Sache.
Mittlerweile residiert Doctor Echo in Los Angeles und arbeitet dort
mit lokalen Acts zusammen. Da darf also mit Zuversicht in die Zukunft
geblickt werden!
Karsten Frehe
www.doctorecho.com