Social Living Sounds & Gary Dub
"Dub Splitz Part 3: HeartCore Dub"

(Dub Flash Records - 2005)

Die Idee, eine Single oder ein Album zu splitten - sprich: jede Seite von einem anderen Künstler/einer anderen Band bestreiten zu lassen - ist nicht neu, hat aber immer wieder sehr feine Sachen hervorgebracht. Die "Dub Splitz" Reihe von Dub Flash Records aus Berlin geht ebenfalls diesen Weg und mit dem dritten Kapitel liegt nun ein Splitalbum vor. Seite A wird von der schwedischen Dubkombo Social Living Sounds mehr als Warm gestaltet. Nette, smoothe Dubsounds umschwärmen einem dabei die Ohren, beginnend mit einer kleinen Einführung in "Tha Art Of Dub". Ultratiefe Bässe untermalen dabei einen sehr dichten und fetten Sound. Dabei gehen die Schweden behutsam vor und knallen ihre Titel nicht mit Effekten voll. Schön, dass es dabei auch Vocals zu hören gibt - na klar eher fragmentarisch oder verfremdet. "Hail Jah" wartet zudem mit einer "ich echt" (wie mein Sohn Jaap sagen würde) gespielten Trompete auf. Obligatorisch ist na klar auch die Melodika, die bei "Dub Light" ihre Akzente setzt. Fein ist auch die Tatsache, dass das Tempo immer wieder gerne wechselt, so z.B. bei "Chant Down The Walls Of Babylon" zwischen ruhigeren, kürzeren Passagen und längeren Phasen in denen der Steppers-Style die Füße zum Zucken bringt! Das dürfte auch auf dem Dance gut funktionieren!
Deutlich andere, etwas experimentellere Wege geht da Gary Dub auf der B-Seite. Die Kompositionen kommen vom Sound her härter daher und experimentieren zudem mehr als die von Social Living Sounds. Die Unterteilung in "Heart" (Seite A) und "Core" (Seite B) erscheint dadurch treffend. Kaum zu glauben ist die Tatsache, dass hinter diesen eigenwilligen Tracks ein gerade mal 19 jähriger Franzose steckt. War die Stimmung der A-Seite noch eher von Roots-Vibes bestimmt, so fließt hier ein wenig Techno mit ein. Das macht die Tracks gnadenlos gut tanzbar und zu einer Pflichtkür auf jedem Sound, der was auf sich hält! Das weitgehende Fehlen von Vocals gibt hier dem eigenen MC viele Möglichkeiten - lässt sich aber auch ohne Livezutaten gut genießen! Mein Favorit ist das in Teilen synkopierte "Burning Herbs". Wer da nicht tanzt ist selbst Schuld.

Karsten Frehe

www.dubflash.com

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