DUB TRIO
"Exploring The Dangers Of"

(Roir/Cargo - 2004)

Dub geht auch in der Rock n´Roll-Besetzung Gitarre/Bass/Schlagzeug. Das New Yorker DUB TRIO, gerade einmal anderthalb Jahre jung, tritt gegenwärtig mit ungeschönten wie herzhaften Instrumental-Sessions den jüngsten Beweis an. Prima, dass da ein Label in der Stadt residiert, das auf einen solch erfrischenden Act nur gewartet hat.
Vergleiche mit den frühen PUBLIC IMAGE LTD. mögen zwar gelegentlich gestattet sein, aber deren Düsterkeit und Kraft zu einer gesellschaftskriitschen Aussage bergen DUB TRIO nicht. Auch Vergleiche mit großen Rhythmusgruppen des Reggae sind bereits angestellt worden, doch dafür wirken sie dann doch zu urban. Sie sind verspielt, melancholisch, aber nicht düster, sie sind psychedelisch, aber nicht durchgeknallt, da sind sie dann doch zu sehr in ihre Riddims und Echos vernarrt.
Dub-O-Rama folgt der Band schon seit einigen Monaten, da sie auch auf 'versionist.com' mit Tracks vertreten sind, die sehr gefielen - angesichts der VÖ wurden dort wie auf ihrer eigenen Homepage einige Downloads wieder rausgenommen. Neu ist auf 'exploring the dangers of' ein gelegentlich seehr tranciger Keyboards-Einsatz. Alle drei spielen neben ihren Instrumenten auch Keyboards ein, um den Gesamteindruck etwas fetter zu machen, was den Sound manchmal an deutschen KrautRock der frühen 1970er Jahre erinnern lässt. Mir gefällt das sehr.
Sinniger Weise sind drei der acht Einspielungen Live-Aufnahmen, die den eigentlichen Charme der Band dann doch leicht transparenter widerspiegeln lassen als die im Studio gefertigten.
'Exploring the dangers of' ist vielleicht ein Schnellschuss, da DUB TRIO in New York derzeit als ziemlich hip angesagt sind. Was nicht von ungefähr kommt. Instrumentalmusik: Ablenkung, Tiefe, Beharrlichkeit und bei allen verschlungenen Toneskapaden sehr klar. Werden DUB TRIO die SONIC YOUTH des Dub?

Bernhard Groha

www.dubtrio.com

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