EEK-A-MOUSE
"EEK-A-SPEEKA"
(Greensleeves/Rough Trade - 2004)
Da bidibengbengt
er wieder. Eek zählt zu den wenigen Ausnahmestimmen im Reggae,
die absolut unverwechselbar sind. Keiner hat je ernsthaft versucht,
die Mighty Mouse zu kopieren. Das wäre wohl auch kläglich
zum Scheitern verdammt gewesen. Denn Eek selbst, der seinen eigene Stil
stets nur variiert oder kopiert - je nach Sichtwiese, hat sich in den
vergangenen vergeblich Jahren abgemüht, seinem Gesang ein bisschen
frische und neuen Geist zu verleihen. Ungewohnt brummten aber nur die
Rhythmen, was aber Eeks Musik nicht gerade zu überraschenden Höhenflügen
verhalf. Auf "Eek-A-Speeka" kehrt das Unikum wieder zum astreinen
Reggae zurück - und schon macht sich Freude breit: Hier blitzt
das Genie des Schelms zumindest gelegentlich auf. Auch zwischen den
Blitzen hält er ein erstaunlich freundlich-unterhaltsames Niveau.
Traurig-fröhlich blubbert Eek drauf los, singt als im Background
seine Nonsense-Laute, fügt alles mit den soliden Riddims zusammen,
die Steve "Blacka Dread" Martin auf Jamaika produziert hat.
Zwar hat Eeks Stimme an Weichheit verloren. Die Beng-Bengs perlen nicht
mehr so locker von den Lippen. Und manche Aufnahmen sind schon drei
Jahre alt, aber manche der Songs noch älter: Eek hat "Wa do
dem" und "Long time ago" revisited. Wie das Album reichen
auch die Remakes nicht an die alten Originale heran. Doch alles in Allem
hat er seit langer Zeit mal wieder ein überzeugendes und angenehmes
Album hingelegt.
Jürgen "Reggaedoctor"
Schickinger
www.greensleeves.net