ELEPHANT MAN
"GOOD TO GO"

(VP/Atlantic/Warner - 2004)

Ein wahres Schwergewicht. Weitgehend unangefochten beherrscht Elephant Man die Dance Hall: Zu fast allen angesagten Riddim lispelt er seine Versions. Fast alle werden Hits - nicht zuletzt wegen der wurmverdächtigen Hooklines, die der goldgelockte DJ aus den unendlichen Weiten des Pop-Alls fischt. Zudem reitet er die Rhythmen mit bestürzender Souveränität: Doch "Good to go" lässt sich sogar zu Hause hören, weil Elephant Man keinen permanenten Silbenschauer nieder prasseln lässt. Auch das kann er, aber genauso besitzt er den Mut zur Lücke und schießt manch kurze Zeile punktgenau ab - typischerweise in mehrstimmigen Sprechgesang. Mit den gequäkten, geraunten, fast grunzenden Stimmen im Background wahrt der Star sein "crazy"-Image: wild, ungezügelt und frech - die Ikonen der Jugendhaftigkeit. Ganz so frisch klingt "Good to go" zwar nicht mehr, was allein daran liegt, dass die Scheibe bei uns mit einem halben Jahr Verspätung erscheint. Ob das mit dem geplanten Auftritt des Jamaikaners beim Summerjam zusammenhing? Jedenfalls hält "Good to go" alles, was sich Elephantenfreunde erhoffen: Zahlreiche Dance Hall Hits, einige neue Tunes, ein paar schöne Features (obwohl die meisten Gäste nicht hochkarätig sind) und am Ende noch einen Reggae-Track sowie eine Liebesballade. So gut, wie sich Elephant Man auf "Good to go" präsentiert, steht eins fest: Um diesen Dickhäuter muss sich vorerst keiner Sorgen machen.

Jürgen "Reggaedoctor" Schickinger

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