Karamelo Santo
"Haciendo Bulla"

(Übersee Records/Alive - 2004)

Das neueste und heiß erwartete Album der Truppe aus den argentinischen Anden. Nachdem "Los Guachos" die Meßlatte sehr hoch gelegt hatte, würde es schwierig werden, diese Höhen zu erreichen. Doch Karamelo Santo, das heilige Bonbon, lässt sich nicht lumpen und ist immer wieder für Überraschungen gut. Anstatt den Pullover genauso weiterzustricken, wie auf dem Vorgängeralbum, füge sie neue Maschen und Muster hinzu und erweisen sich (in Grenzen) als experimentierfreudig. Insofern ist "Haciendo Bulla" kein Abklatsch von "Los Guachos"! Auffällig ist, dass es mehr Songs im Cumbia-Stil und anderen lateinamerikanischen Musikstilen gibt - die Verwurzelung in der eigenen Musiktradition also noch mehr zugenommen hat. Zudem überrascht die Band durch aggressiveren Rock (etwa bei "Tu Quieres Matarme")! Ansonsten gibt es wieder eine Menge Ska lateinamerikanischer Prägung zu hören, eine Spur Reggae (z.B. bei dem sehr einschmeichelnden "Tu Pa Mi") und die üblichen feinen Zutaten von Karamelo Santo: allen voran zwingende Melodien sowohl beim Gesang als auch bei den netten Bläsersätzen. Man möge sich einfach mal den Opener "Fruta Amarga" oder "El Duende Loco" anhören, um zu wissen, wie gut das tun kann. Karamelo Santo haben ein weiteres, saugutes Album vom Stapel gelassen. Pünktlich zur Tour steht es in den Regalen. Und wer sie noch nicht live gesehen hat, sollte UNBEDINGT zu einem der Konzerte gehen!

Karsten Frehe

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