Luciano
"Hail The Comforter"
(Charm/Jet Star - 2005)
Eine Platte von
Luciano zu hören ist wie ein Besuch in der Kirche. Vielleicht ein
wenig angenehmer und belebender, aber inhaltlich gleich. The Messenger
predigt. Jah Jah rauf und runter - und das nun schon seit Jahren. Das
kann er gut. Konsequent geht er auch diesen Weg auf "Hail The Comforter"
weiter. Dabei versammelt er sehr feine Stücke, wie zum Beispiel
"Give Me The Power", "Work Things Out" und das tolle
"Too Greedy" mit Anthony B als Gast und einer netten Hookline,
aber auch schwächere Tunes, wie das nur mäßig geratene
"Burn", bei dem vor allem der Riddim nicht überzeugen
kann und etwas holprig und synthetisch daherkommt. Für die Backings
sind oft die Firehouse Crew verantwortlich. Deren Riddims haben dann
auch genug Kraft. An anderer Stelle wird sparsamer mit echten Musikern
gearbeitet. Das hat mitunter nicht dieselbe Qualität. Produziert
wurde bei Anchor und im Steven Stanley Recording Studio. Fein gemixt
haben Bobby Dixon (Digital B) und Delroy Pottinger (Anchor). Als Produzent
treten Chris Coxsone Hunt & Wayne Morris auf. Allen gemeinsam ist
zu verdanken, dass es over all ein solides Album geworden ist. Luciano
hat stimmlich viel zu bieten, ist lyricalwise mitunter etwas kitschig
("....sometimes I feel like a lonely sheep"), legt seinen
Style aber weitestgehend passend über die Riddims.
Karsten Frehe
www.jetstar.co.uk