LUTON FYAH
"DEM NO KNOW DEMSELF"

(minor7flat5/Indigo - 2004)

Eigentlich war es überfällig. Luton Fyah hat ja schon hier und da Aufmerksamkeit erregt - etwa mit seinem exzellenten "Iniquity Worker Congregation" für Silly Walks. Zum eigenen Album hat es aber erst jetzt gereicht. Doch das Debut kann sich hören lassen: Abwechslungsreich und frisch rauscht Lutons Musik daher. Das liegt sicher auch an den schönen, treibenden Riddims, die Produzent Brotherman teils mit alten Könnern in Jamaika eingespielt hat. Aber auch Luton, der die Lyrics locker um diese solide Basis herumstrickt, trägt seinen Teil dazu bei: Er wandelt im Dunstfeld neuerer Conscious-Chanters wie Turbulence und Natural Black, ohne diese zu kopieren. Er feilt noch an seinem dem Stil, gleitet auf der Suche nach dem endgültigen Format auch mal Richtung Ninja Man ab. Dennoch überwiegen die starken Momente auf "Dem no know demself": Ein unterhaltsames Album mit Höhepunkten.

Jürgen "Reggaedoctor" Schickinger

Endlich, kann man sagen, liegt das Debütalbum von Luton Fyah vor, der ja schon seit langer Zeit als einer der Hoffnungsträger unter den upcoming Artists gesehen wird. Brotherman hat also einmal mehr ein Händchen bewiesen, wenn es darum geht, gute Artists auszumachen und von den Ein- oder Zweitagsfliegen zu trennen. Seine Zusammenarbeit mit Luton Fyah zieht sich bereits über Jahre hin. Und so ist ein Teil dieses Albums das Zusammenfassen von bereits auf 7 Inch erschienenen Tunes. Aber nicht jeder sammelt mit Inbrunst Singles und so dürften die Tunes einigen bestenfalls von Dances her bekannt sein. Illustre Gäste gibt's auch zu hören. Denn neben Luton Fyah sind Luciano, Taffari, Al Pancho und Jah Mason zu hören. Gut ausgewählt, da sie sich gegenseitig sehr nett ergänzen! Die Riddims wurden teils auf Jamaika gebastelt oder von Brotherman selbst ausgetüftlet. Neben bereits bekannten Riddims, wie "Campo", "Classic" und "Lili" finden sich auch bislang unbekannte Beats. Alles mit extremer Sorgfalt gemacht und wie ich finde in der Gesamtheit meist überzeugend.

Karsten Frehe

www.minor7flat5.com

 

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