Macka B
"Word, Sound & Power"
(Charm/Jet Star - 2004)Macka B kann getrost als Veteran und Vorreiter der europäischen und hier insbesondere der britischen Reggaeszene angesehen werden. Zugleich war er hierzulande Wegbereiter des Reggae und hat mit unzähligen Auftritten, meist zusammen mit Mad Professor, den Nährboden für spätere Artists geschaffen. Alleine schon dafür gebührt ihm Respekt. Mit dem neuen Album liegt ein weitere Beleg dafür vor, dass der alte Mann auch Jahre später die Klappe nicht halten kann und mitunter scharfsinnig ein Auge auf Politik und Gesellschaft wirft. Gut tut dem Album, dass er mal das Fahrwasser von Mad Professor verlassen hat und nicht auf Ariwa veröffentlicht. Gerade die Riddims danken ihm dies, da sie etwas bunter daher kommen. Dennoch seien Highlights seines Schaffens in Kooperation mit dem Professor genannt: unvergesslich sind anklagende Tunes, wie etwa "Kiss Out Me Black", "Kill You With Tax" (von "Discrimination", Ariwa) oder "Same Old Story" (von "Suspicious", Ariwa). Auch auf "Word, Sound & Power" tauchen gesellschaftliche Themen auf, wie etwa beim Titeltrack oder bei "Mi Noh Bizniz" (einem der stärksten Tracks des Albums). Mit seinen englischen Mitbürgern rechnet er ebenfalls wieder ab: "Jamaican". Bissig und witzig gemacht. Als Gäste sind Queen Omega, Rasites, The Hunta und Freddy McGregor (beim nett hüpfenden "Whe Dem Deh") mit dabei. Sicherlich erfindet Macka B das Rad nicht neu, bleibt sich jedoch treu und liefert ein solides Album ab. Seine Fans werden es ihm danken.
Karsten Frehe
