Mid
Tempo Soca
VARIOUS
"MAMACITA RIDDIM"
(VP/NTT/Indigo - 2004)
Es kracht und knattert.
Viele Ragga-Riddims stampfen nur noch. Soca und Dance Hall treffen aufeinander
und mischen sich zum Bogle-Trip-Hop-Geklopfe. Stressig zumeist. Doch
Rettung naht aus unerwarteter Richtung: Aus Trinidad, wo Soca oft hektisch
hoppelt, kommt die extrem tanzbare Mid-Tempo-Vatiante. Rhythmisch liegt
das zwischen Dance Hall, Soca und Hip Hop und groovt ohne Ende. Der
Bass rollt wunderbar, treibt den Sound voran. Der klingt zwar nach Karibik,
vermeidet aber allzu verspieltes Soca- und Steeldrum-Pläng-Pläng
und verträgt sich deshalb gut mit anderen Styles.
Damit nicht genug: Ein paar der Versions - fast alle von hier zu Lande
unbekannte Trinidadians - flutschen so schnell ins Ohr, dass es fast
zur Last wird. Der Songs schwirren dauernd durch die Birne. Extrem charttauglich
säuselt Bud, dessen süßes Liebeslied Wayne Wonder erblassen
ließe. Ebenso beachtlich die flotten Schnulzen von H2O Phlo, Ghetto
Flex & Kess sowie von Cupid & Jason. Für Feuer sorgen Maximus
Dan - so etwas wie Trinidads Anthony B - und Sasha mit flotten Chants.
Selbst Soca-Verächter, zu denen ich mich auch zähle, sollten
diesem Sound ein oder zwei Ohren gönnen. Musikalisch steuert der
Sommer mit "Mamacita" auf jeden Fall schon auf den Siedepunkt
zu.
Jürgen "Reggaedoctor"
Schickinger
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