Mika
"Only For Music"

(Only For Music - 2003)

Sophie Michalakoudis aka Mika ist griechischer Abstammung, lebt in Belgien und beackert dort seit 10 Jahren zusammen mit ihrer Schwester Anne und ihrer Band die Bretter, die die Welt bedeuten. Die Mission ist klar: Reggae! Dazu gesellen sich ganz unterschiedliche Einflüsse europäischer Musiktraditionen. Damit ist die Musik von Mika weit weg davon ein bloßes Abkupfern jamaikanischer Ideen darzustellen. Das ist gut so und macht auch die schönen Momente des neuen Albums "Only For Musik" aus. Die Kritiker preisen es an. So schreibt Steve Nisbett von Steel Pulse: "It's a better album and better put together than a lot of them out there right now". Peter Beckhaus von der Reggenode schließt sein Review sogar mit: "Die europäische Reggaeszene hat eine neue Größe!...". Dieser Superlative möchte ich mich nicht ganz anschließen. "Only For Music" weist nämlich immer dann Schwächen auf, wenn es in Richtung Alt-68er-Botschaftsdudelei abdriftet. Zum Glück sind diese Momente recht sparsam verteilt. Klasse wird's hingegen, wenn sich der Dub in die Produktionen mischt. Ein klasse Händchen hat hier wieder einmal der Dubcreator aus Holland bewiesen. Seine ausgetüftelten Beats veredeln u.a. den Titeltrack und "Tonight". Vor diesem Hintergrund kann Mika strahlen. Bei "Dub Tonight" geht es dann richtig in Richtung "Heavy Steppers" ab und steigt auf in psychedelische Höhen. Nett ist vor allem auch die Live-Version "Ils Sont Devenus Fous". Hier zeigt die Band, dass sie live viel Erfahrung auf dem Buckel und Mut zum Experimentieren hat! "Only For Music" bringt also eine Künstlerin auf die europäische Landkarte, die surchaus ein ganz eigenes Profil hat. Und gerade dadurch ist sie interessant zwischen all den Patois stammelnden Plagiaten.

Karsten Frehe

www.mika-reggae.com

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