Noiseshaper
"Rough Out There"
(Echo Beach/Indigo - 2005)
Axel Hirn und Flo
Fleischmann legen mit "Rough Out There" ihr drittes Album
vor. "Rough Out There" heißt es und erscheint bei Echo
Beach, nachdem die beiden Vorgänger über Different Drummer
auf den Mark gekommen sind. Nach dem letzten hervorragenden Album "The
Signal" durfte mit Spannung erwartet werden, was als nächster
Wurf gelingen wird. Auffälligste "Neuerung" ist die Tatsache,
dass bei dem neuen Album sehr oft Juggla vor das Mikro geholt wurde
und hier als fester Bestandteil des Noiseshaper-Sounds in Erscheinung
tritt. Das ist angesichts des Erfolgs von "All A Dem A Do"
vom letzten Album - der Sommerhit ÜBERHAUPT! - auch kein Wunder.
Sein geschmeidiger, eleganter Style passt wie die Faust auf's Auge und
setzt die Kirsche auf die Sahne. Gleich der Opener "Automatic"
gerät zum Tanzflächenfüller und hat mich vom ersten Takt
an begeistert. Geht in die Füße und dürfte die Dancefloor
weltweit vergnüglich füllen. Überhaupt erscheint "Rough
Out There" als Album insgesamt etwas fixer, so ich meinen Ohren
traue, auch wenn wieder ein paar ruhigere Tracks zu hören sind.
"Walls Of Silence" geht ebenfalls gut ab, ebenso der Steppers-Tune
"Bushmaster" bei dem Juggla deejayt als gehöre er zu
den Veteranen wie z.B. Ranking Joe. Very nice! Auf "Rough Out There"
gibt Dennis Bovell am Bass sein bestes und veredelt die erste Singleauskopplung
des Albums. Auch bei "Bushmaster" zupft er elegant die Saiten.
Zwischendurch gibt's dann Titel, die wie ein extra-entspannender Badezusatz
für eine Erholungswanne wirken, allen voran das smoothe Instrumental
"Perdido" und ganz am Ende der Hiddentrack. Also ab in die
Fluten, Kopf zurück und sich für den oder nach dem Dancefloor
erholen. Apropos "Dancefloor".... mit "Deamons"
und "Walking" liegen zwei weitere Tunes vor bei denen der
Boden bebt. "Deamons" sogar mit einem leichten 2Step-Touch.
Über den (zumindest offiziell) das Tracklisting abschließenden
Remix von Carl Douglas' "Kung Fu Fighting" streiten sich die
Geister. Ist wahrlich nicht der beste Track des Albums, tut aber meinen
Ohren auch nicht weh.
Karsten Frehe
Abseits
vom Reggae-Hardcore muss nicht alles nach Roots, Dancehall oder Dub
klingen. Nahtlos verschieben sich hier die Grenzen bis hin zu Soul,
House, Breakbeat und Pop. Das war schon auf den zwei Vorläufern
von "Rough Out There" zu hören. Wie das Overproof Soundsystem
oder die Groove Corporation setzt Noiseshaper auf fette Bässe und
volle Produktionen. Aber daraus kann schon mal eine milde Ballade entstehen
oder eine derbe Dance-Nummer. Solche Mischungen schrecken die Puristen
ab. Wer beim Blick über den Tellerrand aber nicht gleich zuckt,
bekommt sehr zeitgemäße, urbane Musik zu hören, die
um Reggae herum zirkuliert. Juggla zeigt erneut, dass er singen, chanten
und sogar Tiger imitieren kann. Trotz lieblicher, weiblicher Harmonies
bleibt der Sound aber erdig. Das garantieren nicht nur die Noiseshapers
Axel Hirn und Flo Fleischmann, sondern auch Gäste wie UK-Dub Altmeister
Dennis Bovell.
Jürgen
"Reggaedoctor" Schickinger
www.noiseshaper.net
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