Phenomden
"Fang Ah"

(One Ton/Nation Music - 2005)

Die beiden Singles "Gueti Musig" und "Gfange" haben wir hier bei Irie Ites.de vor nicht allzu langer Zeit beschrieben. "Auf zwei satten Rootsriddims überzeugt er mit einen netten Flow als Schweizer Singjay", heißt es da. Nun kann man sich über das Debütalbum des Schweizers freuen. Ganz und gar in schweizer Mundart - nicht für jeden sofort inhaltlich verständlich aber mit einer gehörigen Portion Energie, die ansteckt. Mir schießt Ragga Fränkie in den Kopf, jener deutsche Deejay, der hierzulande unbemerkt von vielen Menschen bereits Mitte der 90er als Pionier in Sachen deutscher Dancehall unterwegs war. Ähnlich wie sein "Herr-Meier-Müller-Huber" kann Phenomden begeistern. Riddimwise hat sich allerdings viel getan seit dieser Zeit. Und gerade hier lässt das Namedropping bei seinem Debütalbum "Fang Ah" die Augen größer werden. Für die Beats zeichnen neben der züricher Townnet Crew u.a. Pow Pow ("Nume Drum"), Kingstone ("Wänn Lärnemer") und aus Hamburg Silly Walks ("Wiedike"), Ire Hi-Fi ("A Jedäm Tag") & Uptone ("Fang Ah") verantwortlich. Ein recht breites Spektrum an charakteristischen Stilen wird hier also versammelt. Natürlich fehlen auch die Ganglords und Scrucialists nicht. Über allem liefert Phenomden eine sehr solide bis grandios-energetische Performance ab. Dadurch wird "Fang Ah" zu einem mehr als interessanten Album und zu einem überzeugenden Beleg, dass Reggae auch in Mundart abseits überflüssiger Jamaika-Plagiate funktionieren kann! Jetzt gilt es nur, sich an das Verstehen der Lyrics zu machen. Die wurden zum Glück abgedruckt, sodass es nicht allzu schwer ist, sich durchzufriemeln. Das Album erscheint auch auf Vinyl - allerdings mit zwei Tunes weniger als der Silberling.

Karsten Frehe

www.nationmusic.ch
www.phenomden.ch


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