St. Petersburg Ska Jazz Review "SPSJR" &
Lo and the Magnetics "A Part"

(Grover/SPV - 2004)

Zwei Neuheiten bei Grover! Zum einen kann mensch nun endlich das erste Album der St. Petersburg Ska Jazz Review auch hierzulande bekommen. Ein guter Ruf ist ihnen ja bereits voraus geeilt. Nun gilt es, ihn nachhören und genießen zu können. Die Band aus der russischen Großstadt hat es wahrlich in sich. Gegründet nach einer spontanen Jamsession haben sie sich zu einem festen Bestandteil der heimischen Szene entwickelt. Ihr Mitglieder sind eh schon in der Regel alte Bekannte, denn zum Teil ergeben sich personelle Überschneidungen mit den beiden Bands Markscheider Kunst und Spitfire. Es hat also Hand und Fuß, was da zusammengebraut wird. Die musikalischen Bestandteile sind eigentlich dem Namen nach klar: Ska und Jazz - was sonst!? Dabei präsentieren die Jungs auf der fast durchweg instrumental gehaltenen Platte sowohl eigene Kompositionen als auch Interpretationen amerikanischer, wie zum Beispiel "Four" von Miles Davis, und jamaikanischer Klassiker ("Dr. Ring Ding" von Roland Alphonso). Spannend wird es wenn sie Mancini mit "Anarchy In The U.K." von den Sex Pistols kombinieren und so gar nicht punkig rüberbringen. Das erste Album der Russen macht vor allem Spaß. Und das sie live grandios sein sollen, kann man den 13 Titeln (plus Hidden Überraschung) anhören.
Eine neu geründete Band aus Kanada sind Lo and the Magnetics. Vier Herren gruppieren sich dabei um eine Dame. Und die kennen zumindest Kanadier schon länger, da sie u.a. bei den Kingpins aktiv gewesen ist. Auf dem Debütalbum "A Part" präsentiert die Band Musik, die "irgendwo zwischen Blondie, Madness und dem besten Agentenfilm aller Zeiten" liegen soll, so das Info. Das kommt sowohl musikalisch als auch stimmlich ganz gut hin. Allerdings kann Lorraine Muller nicht ganz mit der Stimme von Blondie mithalten, vermelden mir meine Ohren. Dennoch: musikalisch, texlich und auch sonst ein ganz gutes Album, das nach und nach seinen Charme entwickelt. Interessant ist vor allem, dass es bei all den verschiedenen musikalischen Zutaten einen geschlossenen Gesamteindruck macht. Dennoch bleibe ich persönlich aber viel lieber bei der St. Petersburg Ska Jazz Review hängen! Die gehen traditioneller und etwas verspielt-kraftvoller ans Werk.

Karsten Frehe

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